Einfach öfter mal die Gedanken fließen lassen ...
... demnächst dann mehr ...
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Gedankenwelt
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Wer trotz unübersehbarer Wirklichkeit auf Wunschdenken setzt, kann nur scheitern ...
(Beispiel Personal und Mandatsträger)
Die Zeit vergeht nicht schneller als früher, aber wir laufen eiliger an ihr vorbei.
George Orwell
Es ist nicht wenig Zeit, die wir zur Verfügung haben, sondern es ist viel Zeit, die wir nicht nutzen.
Lucius Annaeus Seneca
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Wie ehrlich ist die Sexismus-Debatte denn eigentlich?
Teil 1
Sehr kontrovers wird diskutiert, was durch den Hashtag#MeToo in die breite Öffentlichkeit getragen wurde: sexuelle Belästigung. Unbestritten sollte und dürfte es sein: sexueller Mißbrauch und sexuelle Gewalt sind nicht nur strafrechtlich relevant sondern dürfen in einer Gesellschaft, für die das Selbstbestimmungsrecht der Person sinnstiftend ist, keinerlei Platz haben. Wie bekannt, bekannten und bekennen nun immer mehr Frauen, sexuell mißbraucht worden zu sein. Ausgangssituation waren einschlägige Bekenntnisse weniger, in deren Folge immer mehr Vorwürfe an die Öffentlichkeiten kamen. Wir kennen dieses Phänomen auch von anderen Sachverhalten: zunächst kommen nur vereinzelte Meldungen auf, dann werden es immer mehr. Es läßt sich dabei nicht immer unterscheiden, inwieweit die Vorwürfe eine solide Basis haben und inwiefern sie nur auf einer vorgetäuschten Beschreibung beruhen.
Tatsache ist jedenfalls: Für sexuellen Mißbrauch gibt es die Sanktionsmacht des Strafrechts und diese gilt es zutreffenden Fällen auszuschöpfen.
Was die Kampagne gegen sexuellen Mißbrauch angeht, in der viele Register und Aufmerksamkeitsmethodik festzustellen sind, hat diese -- wenig verwunderlich -- mehr oder weniger unverzüglich auch zu Gegenbewegungen geführt. Dies nicht, weil die Kritiker und Kritikerinnen die Tatsache der Existenz von sexuellen Mißbrauch bestreiten wollten, sondern weil hier vielfach über das eigentliche Ziel hinausgeschossen wurde und wird.
Man mag ja darüber streiten, inwieweit Aktionen wie beispielsweise das gemeinsame Auftreten in schwarzer Kleidung (so z.B. beim Golden Globe) tatsächliche, wirksame und ehrliche Solidarität darstellen oder inwieweit sie im schlimmsten Fall "nur" unreflektiertes Mitläufertum signalisieren. Durchaus möglich, daß auch hier wieder auch jener Typus vorzufinden ist, der sich damit allenfalls in Szene setzen möchte, der um Aufmerksamkeit heischt, weil sonst diese zu wenig zuteil wird.
Welch ein Aufschrei als Catherine Deneuve und weitere Frauen als Gegenpol einer alles unter einem Sachverhalt, eben den der sexuellen Belästigung, subsumierenden Bewegung die "Freiheit zur Belästigung" forderten und sich offen gegen die #MeToo und ähnliche Kampagnen stellten. In einem offenen Brief, erschienen in der Zeitung "Le Monde", hatte Frau Deneuve zusammen mit rund 100 weiteren Frauen die "Denunziations-Kampagne" gegen Männer scharf kritisiert. So heißt es in dem Brief unter anderem "Vergewaltigung ist ein Verbrechen, aber eine beharrliche und ungeschickte Anmache ist nicht strafbar" und Bewegungen wie #MeToo, also das Verbreiten von subjektiven Erlebnissen auf Twitter etc., welche mit sexueller Belästigung zu tun haben, verfehlten ihren Zweck und würden nur Moralaposteln und religiösen Extremisten in die Hände spielen. Die Hauptaussage des Briefes: die Freiheit zu belästigen ist unerlässlich für die sexuelle Freiheit.
Ehe man sich nun über diesen Tenor empört, sollte man sich schon fragen, wie sich ein Näherkommen überhaupt realisieren soll, wenn bei jedem die Körperlichkeit betreffenden Blick. Kommentar oder bei (harmlosen) Berührungsversuchen bereits eine Beeinträchtigung der (sexuellen) Selbstbestimmung unterstellt bzw. behauptet wird! Nein, es ist sicherlich falsch, Deneuve und ihren Mitstreiterinnen wie Catherine Millet und Brigitte Lahaie unterstellen zu wollen, sie würden sexuellen Mißbrauch verharmlosen. Genau das tun sie m.E. nicht, sondern sie unterscheiden eindeutig eben zwischen strafrechtlich relevanten Tatbständen und der Vielfalt möglicher und natürlicher Annäherungsversuche zwischen den Geschlechtern. In einer der zahlreichen Talkrunden, die dazu auch im deutschen Fernsehen stattfand, sagte eine Frau, sie möchte eben nicht bei jeder versuchten Annäherung im Vorfeld fragen müssen, ob dies und das nun gewünscht oder erlaubt sei und sie möchte auch nicht immer gefragt werden. Es geht letztlich darum: die Dinge sich einvernehmlich entwickeln lassen. Und dafür sollten bei normalen Menschen das Gespür, das Gefühl, ja: auch das Lustempfinden, die normale Basis für ein Miteinander sein.
Man stelle sich das einmal vor: Soll es nicht mehr möglich sein, einer Frau, einem Mann, sagen zu dürfen, dies und das finde ich an ihm, an ihr gut, schön, reizvoll? Soll es nicht mehr möglich sein, erotische Anziehung und Ausstrahlung positive erwähnen zu dürfen, ohne vorher um Erlaubnis dazu gefragt zu haben? Wie sollte das denn funktionieren!? Es ist doch eine Prüderie, wenn man bereits bei eigentlich harmlosen Bemerkungen bereits eine Sexualangriffskatastrophe im eigen Gehirn konstruiert. Dahinter verbirgt sich eher ein tiefenpsychologisches Dilemma denn eine objektivierbare Bewertung über Übergriffigkeit. Der Verdacht, daß sich häufig unter den sich für das sexuelle Selbstbestimmungsrecht geradezu kriegerisch vehement einsetzende Personen solche befinden, die eher damit zu rechnen haben, einschlägig überhaupt nicht "belästigt" zu werden, mag sich da bisweilen durchaus aufdrängen ...
Nun, dieser Aspekt trifft bei den Briefunerzeichnerinnen offensichtlich und augenscheinlich nicht zu! Vielleicht können sie gerade deshalb souveräner mit Sexualität und den dazu affinen Bereichen und Möglichkeiten umgehen. Vielleicht haben sie diesbezüglich keinerlei Verdrängungsprobleme zu bewältigen.
Kann es denn Sinn des Zusammenlebens sein, wenn -- wie in den USA immer häufiger -- Männer mit einer Frau nicht mehr allein in einem Büro oder in einem Aufzug sein wollen, sein können, weil stets mit der Gefahr möglicher Vorhaltungen hinsichtich sexuellen Übergriffes zu rechnen ist. Soll bereits der Blick auf einen schönen Busen oder einen wohlfeilen Po eine Entrüstungswelle in Bewegung setzen? Und wie steht es dann um (früher sicherlich als harmlos gesehene) Komplimente, z.B. daß einer ein Kleid gut steht, daß sie eine gute Figur hat, daß sie sexy sei u.a.m.? Bereits übergriffig oder gar strafrechtlich gebotene Sanktionsrecherchen? Ist doch lächerlich, aber schlimmer: es führt zu einem sterilen Miteinander (oder faktisch gar: Gegeneinander) unter den Geschlechtern! Es soll ja auch noch Frauen geben, die in Bewunderungen und Komplimenten nicht gleich ihre ganze weibliche Selbstbestimmung gefährdet sehen, die das problemlos für sich wertschätzen können. Und die anderen? Nun, da sollte man sehr schnell die Grenzen spüren (bzw. jene sie spüren lassen), womit in aller Regel das Problem dann auch schon beseitigt sein dürfte ...
Es ist schon noch ein Unterschied, ob es sich um Belästigung oder gar strafrechtlich relevantes Tun handelt oder ob es schlicht und einfach das Bemühen um Annäherung ist, das zwischen Mann und Frau sowie vice versa abläuft. Wie soll den der andere, die andere, mitbekommen, ob mehr als Grußsympathien oder Begegnungszufälligkeiten vorhanden sind, wenn nicht durch das Überschreiten von Umgangsbanalität?! Und wenn dann ein Annäherungsversuch -- sei es verbal, sei es auch durch vorsichtiges Berühren -- als unangenehm oder gar als Belästigung empfunden wird, sollte es für eine auch nur halbwegs an ihrer Selbstbestimmg interessierten und um sie bemühte Person doch möglich sein, dies unmißverständlich kund zu tun. Und das ist dann aber auch von der Gegenseite zu akzeptieren! Sollte dies jedoch trotz der Deutlichkeit nicht akzeptiert werden, ist natürlich eine Grenzüberschreitung erfolgt, die somit auch entsprechend zu beantworten ist.
Es würde mich einmal sehr interessieren, wie all jene Aufschreiaktivistinnen sich Annäherungsmöglichkeiten genau vorstellen? Sollte es da einen Abfolgeplan à la Kochrezept geben, eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, am besten noch mit schriftlicher Etappenzulassung und unmittelbar darauf folgender Erlaubnisbestätigung?
Ist aber dann nicht vielleicht gar schon die erste Frage, der erste Blick ("Um Gottes Willen, der hat ganz geil auf meinen Busen geglotzt, dieser sexgeile, mich auf meinen Körper reduzierende Unhold!" so vielleicht eine -- aus welchen Gründen auch immer -- so Sensibilisierte ...) der Auslöser für eine als solche derart definierte Katastrophe?! Für erneute Empörung? Für die sofortige Suche nach einer Solidaritätsphalanx?
O Gott, wie naiv das alles anmutet, vor allem: wie hilflos und maschinenhaft!
Haben wir hier schon eine Vorstufe zur eigenen Roboterhaftigkeit, das Weg von Spontaneität, von Suchverhalten? Oder sollte man ganz weg von körperhaftigkeit, Esprit, von Ausdruck, von Mimik und Gestik es lieber mal mit dem Lob -- eben um ja nicht einseitig auffällig zu wirken! -- der Kochkunst (Vorsicht! Schnell wird man da zum Frau-in-die Küche-Macho festgezurrt.) versuchen? Oder ist vielleicht ein Lob auf die Geisteskraft á la "Mensch-du-bist-ja-gescheiter-als-Einstein" (wäre natürlich in zahlreichen Fällen dann das Höchstmaß an Unehrlichkeit!) der geeignete Weg? Der Irrwege gäbe es wohl unzählige! Weshalb dann nicht einfach im doppelten Sinn des Begriffes bei der Natürlichkeit bleiben?! Bei der Unverklemmtheit? Auch bei der Freude an geschlechtlicher Unterschiedlichkeit? Beim Zeigen von -- ja die Aufschreierinnen mögen es an dieser Stelle verzeihen bzw. sie haben es einfach zu akzeptieren! -- Lustgefühlen, von Bedürfnissen?
Diesen feinen Unterschied (Gott sei Dank sicherlich für viele Frauen nach wie vor selbstverständlich!) dürften Catherine Deneuve und Co wohl im Sinne gehabt haben, als sie ihre Kritik vorbrachten. Gleichwohl war der Aufschrei gegen jene dann wiederum genauso groß wie unsachlich (vielleicht auch mangels Fähigkeit, den Kern der Sache zu begreifen!), aber immerhin so vehement, daß sich Deneuve zu einer Klarstellung (dies in Form einer eigentlich unnötigen Entschuldigung, weil ohne zwingenden Anlaß!) genötigt sah: "Ich grüße alle Opfer dieser verabscheuungswürdigen Taten, die sich durch den Artikel in 'Le Monde' beleidigt fühlen, ihnen und ihnen allein biete ich meine Entschuldigung an." Sie hat -- wohl weil die andere Seite nicht begriffen hat bzw. nicht begreifen konnte, worum es tatsächlich gegangen ist, nämlich keineswegs um ein Gutheißen von sexueller Gewalt und sexueller Belästigung -- ihre Aussage nochmals klargestellt und betont, daß ihr ursprünglicher Beitrag "nicht enthält, dass Belästigung gut ist, sonst hätte ich den Text nicht unterschrieben." Das sollte eigentlich an Klarheit denjenigen genügen, die etwas länger zum erkennen und begreifen benötigen. (Aber ich bezweifle, daß man im keifenden Zustande um im Status hochgeschraubter Empörung entsprechend klar denken und erkennen kann.)
Vielleicht, mit teilweiser Wiederholung, nochmals zur Klarstellung: Die Gegenposition zur #MeToo-Debatte kritisierte eine "Kampagne der Denunziation", warnt(e) vor einem "Klima einer totalitären Gesellschaft", betonte aber zugleich, daß es notwendig gewesen sei, ein Bewußtsein für sexuelle Gewalt (sic!) gegen Frauen zu schaffen, verteidigte zugleich jedoch auch "eine Freiheit, jemandem lästig zu werden, die für die sexuelle Freiheit unerlässlich ist". Mir persönlich unerklärlich, wie man diese Aussagen mißverstehen kann; psychologisch erklärbar sind derartige Fehlinterpretationen jedoch durchaus.
Unterstützung kam auch von weiterer prominenter Seite, nämlich von Brigitte Bardot; sie bezeichnete die Beschwerden ihrer Kolleginnen über sexuelle Belästigung als "scheinheilig" und sagte: "Was Schauspielerinnen angeht, und nicht Frauen im Allgemeinen, ist das in der großen Mehrheit der Fälle scheinheilig, lächerlich, uninteressant." (so in "Paris Match") Sie meinte, viele Schauspielerinnen gäben sich gegenüber Produzenten als "Anmacherinnen", um eine Rolle zu bekommen und fährt fort: "Danach erzählen sie, dass sie belästigt wurden, damit man von ihnen redet. In Wirklichkeit schadet ihnen das statt ihnen zu nützen." (ebd.) Brigitte Bardot, sicherlich mehr als unverdächtig mangelnder Ausstrahlung und Reize sowie fehlender Begehrlichkeit, betont für sich, sie selbst sei in ihrer Karriere als Schauspielerin niemals Opfer sexueller Belästigung geworden und weiter: "Und ich fand es charmant, dass man mir sagt, dass ich schön bin oder einen netten kleinen Hintern habe. Diese Art von Kompliment ist angenehm." Gut, daß sie es so empfinden kann / konnte; offensichtlich gibt es aber einige, welche nicht auf ihr Äußeres angesprochen werden wollen ...
Auch Heike Makatsch sieht die MeToo-Debatte über sexuelle Belästigung von Frauen als "aufgeheizt" an und spricht in diesem Zusammenhang von "Meinungsdiktatur": "Es kommt mir so vor, dass gerade jeder differenziertere Gedanke zum Thema, der vielleicht auch mal eine Ambivalenz benennt oder sogar eine Lanze bricht für die Gegenseite, so an den Pranger gestellt wird, dass es fast schon etwas von einer Meinungsdiktatur hat." (SZ, 15.02.2018) Das Name-Dropping gehe an der eigentliche Problematik vorbei. Es geht doch darum, daß Frauen in jeder Lebenslage der gleiche Respekt entgegen gebracht werde wie Männern, also damit auch um das Verhindern des Ausnutzens von Machtverhältnissen. Es geht also um ein strukturelles Problem. Auf der anderen Seite muß man sehen, daß Leute wie Weinstein "nicht typisch oder stellvertretend für Männer in einer Machtposition (sind), sondern er ist, wie es aussieht, ein Serienvergewaltiger, ein Psychopath". (ebd.) Unstrittig ist natürlich, daß dies rechtlich entsprechend zu sanktionieren ist, aber die Lösung der Strukturproblematik dürfte auf einer anderen Ebene anzugehen sein. Makatsch meint, fast jede Frau habe die Erfahrung gemacht, "dass man anders wertgeschätzt wird als männliche Kollegen." (ebd.) Es gehe darum, daß Frauen in jeder Lebenslage der gleiche Respekt entgegen gebracht wird wie Männern, so Makatsch.
Womit sie m.E. richtig liegt. Es ist doch offensichtlich, daß es hier auch um die Erfüllung des Gleichheitsgrundsatzes geht; hierzu gehört dann aber auch, daß wesentlich Ungleiches nicht gleich, und wesentlich Gleiches nicht ungleich behandelt werden kann. (Anmerkung: ein gleicher Lohn bei gleicher Arbeit müßte beispielsweise demzufolge selbstverständlich sein, körperliche Bedürfnisse könnten biologisch bedingt jedoch durchaus unterschiedliche Bezüge aufweisen.)
Woraus sich sicherlich auch das Anerkennen und Wertschätzen biologischer Unterschiede entsprechend ableiten läßt, damit eben die entsprechende Wahrnehmung und mit ihr im Kontext eine jeweils passende Umgangsform und Verhaltensweise, sicherlich auch gegebenfalls nicht immer gleichförmige Ausdrucksformen -- sofern geboten -- von Begehrlichkeit (auf beiden Seiten, dann vielleicht mit unterschiedlicher Regung und Verbalisierung, gleichwohl beiderseits zielgerichtet -- eben, wenn gewünscht) ...
Ich wähle hier einmal zwei antagonistische idealtypische Positionen, um den Unsinn zu verdeutlichen: Wie blöde wäre es denn, wenn ein Mann wegen seiner Männlichkeit und der Feststellung derselben sich auf sein Mannsein reduziert fühlen würde! Und umgekehrt ist es doch genauso: Eine Frau, die sich auf ihr biologisch wohl eindeutiges Frausein reduziert fühlt, zeigt doch nur, daß sie mit ihrer biologischen Rolle im Unreinen ist, daß sie ihre Weiblichkeit entweder nicht annehmen kann oder es nicht möchte. Im letzteren Fall sollte sie sich allerdings besser von der Natur überzeugen lassen ...
Ich persönlich halte die Sexismus-Debatte wie sie von jenen geführt wird, die weder Vergewaltigung erlebt haben noch übergriffige Anmache erleiden mußten und von jenen, die nicht ausschließlich für diese Bereiche sich einsetzen, dann für pharisäerhaft, wenn jene sich anmaßen über Formen der Annäherung oder Verbalisierung ex cathedra sich echauffieren zu müssen, bei denen es unproblematisch sein sollte, in einem emanzipatorischen wenn gewünscht und notwendig die jeweils subjektiv angemessene Gegenwehr leisten zu können. Wir brauchen keine Gleichschaltung, gerade nicht auf dem Gebiet von Lust und Empfindung! Vielleicht sollten jene Geistes-Amazonen zunächst einmal tief in ihren eigenen Urgründen suchen, ob es da nicht etwas zu verbessern gibt ...
Ich habe jedenfalls noch nie irgendwelche Probleme mit Flirten, Annäherungen, natürlich bisweilen auch mit Ablehnungen, mit Nähe und Distanz, mit Komplimenten der unterschiedlichsten Art (natürlich auch im einen oder anderen Fall: mit Zurückweisung derselben, also mit Grenzziehung) in der Form gehabt, daß daraus sexuelle Übergriffigkeit, Reduktion auf Körperlichkeit, mangelnder Respekt u.s.w. konstruiert worden wäre. Vielleicht hatte ich ja auch das Glück, daß ich es da immer mit Frauen (früher: mit Mädchen) zu tun hatte, die sich in ihrer Geschlechterrolle einfach nur wohl fühlten und aus dieser heraus eine gesunde Emanzipation leben konnten ...
Teil 2
Wie merkwürdig (aus meiner Sicht möchte ich sagen: wie armselig und fast schon zum Fremdschämen verführend, "fast" nur deshalb, weil jene Urheber bzw. Urheberinnen das in der Tat dann wiederum wirklich nicht wert wären ...) die Sexismus-Debatte von Teilen geführt wird, zeigt meines Erachtens auch die Entrüstung über ein Gedicht des Schweizer Poeten Eugen Gomringer, er mittlerweile 91 Jahre alt, an der Fassade einer Berliner Hochschule. An diesem Gedicht läßt sich aus meiner Sicht gut aufzeigen, welche abstrusen Formen die Sexismus-Debatte bisweilen annehmen. Salopp könnte man es so formulieren: Mensch, habt ihr denn keine anderen Probleme ...
Auf der Fassade der Alice-Salomon-Hochschule in Berlin-Hellersdorf prangt seit 2011 in riesigen Buchstaben das Gedicht "Avenidas". Dieses wurde nun als "sexistisch" gewertet und soll entsprechend in der derzeit auffälligen Form entfernt werden. Der Asta der Hochschule beantragte die Entfernung des Gedichts und man wolle eine Umgestaltung der Fassade. Begründung: "Dieses Gedicht reproduziert nicht nur eine klassische patriarchale Kunsttradition, in der Frauen* ausschließlich die schönen Musen sind, die männliche Künstler zu kreativen Taten inspirieren, es erinnert zudem unangenehm an sexuelle Belästigung, der Frauen* alltäglich ausgesetzt sind", so die Erklärung des Asta. Der Asta wolle damit jedoch nicht das Gesamtwerk Gomringer infrage stellen, bezweifle jedoch, daß sich dieses Gedicht "als Aushängeschild der Hochschule" eigne. Nun soll alle fünf Jahre an dieser Stelle ein neues Gedicht präsentiert werden. Gomringers "Avenidas" wird als kleine Tafel an einer weniger auffälligen Stelle, unten am Fuße der Wand, weiter zu sehen sein und es soll dort dann überwiegend an die Auseinandersetzungen um den Inhalt erinnern ...
Zunächst ein kleiner Blick zurück. Die Hochschule hatte 2011 Gomringer zusammen mit dem Haus der Poesie einen Poetikpreis verliehen. Als Dank dafür schenkte Gomringer der Hochschule jenes Gedicht.
Das Haus der Poesie reagierte über diese Reaktion der Hochschule entsetzt, zog sich nun aus der gemeinsamen Jury zurück und beendete die Zusammenarbeit mit der Hochschule. Die Jury trat nun auch geschlossen zurück. Christoph Hein, Ehrenpräsident des Pen-Zentrums Deutschland wütend: "Wirklich skandalös an diesem barbarischen Schwachsinn eines Asta ist: Die Alice Salomon Hochschule Berlin ist eine Fachhochschule mit den Schwerpunkten Erziehung und Bildung, d. h. diese Kulturstürmer werden einst den Nachwuchs ausbilden." Allenthalben ist auch von Zensur die Rede. (Vielleicht überschätzt man da die Machtsphäre jenes AStAs und jener Studenten, aber ein Versuch dazu ist es allemal.)
Schauen wir uns nun das Gedicht einmal näher an. Es ist auf Spanisch geschrieben, der Titel ist "Avenidas" (Alleen). Ich werde es hier in meiner deutschen Übersetzung darstellen, die Strophen bestehen aus jeweils zwei Zeilen, das Gedicht besteht ausschließlich aus Substantiva und der Konjunktion "y" (= und), Verben fehlen gänzlich, was die Interpretation offener, also mehrdeutiger gelingen läßt.
Erste Strophe: Alleen / Straßen und Blumen
Zweite Strophe: Blumen / Blumen und Frauen
Dritte Strophe: Alleen / Straßen und Frauen
Vierte Strophe: Alleen und Blumen und Frauen und / Ein Bewunderer
Unter dem Gedicht an der Fassade steht / nun genauer: stand noch: "eugen gomringer Alice Salomon Poetik Preis 2011"
Ist es denn wirklich nicht möglich, aus dem Gedicht die (höchstwahrscheinliche) Intention des Dichters herauszulesen, nämlich als Beobachter einer Szenerie die gesamte gesehene Schönheit nur als das zu empfinden, wie sie im Augenblick auf ihn wirkt: als Schönheit?! Die einzelnen Kombinationen als Beobachtungsrhythmus!?
Ist es wirklich so unmöglich, einfach die Seele des Dichters nachzuempfinden, die von dem ästhetischen Eindruck der Geschehnisse berührt wird, dann in dieser genialen Art zum dichterischen Ausdruck gelangt?! Es geht doch hier darum, den Schönheit des Augenblicks zu fühlen, zu erfassen und sie versuchen in Worte zu kleiden. Das Gedicht drückt doch eher die Beschaulichkeit des Erlebens aus, eine Beschaulichkeit, welche wohl den diversen Kritikern ind Kritikerinnen abzugehen scheint.
Wie kleinkariert dagegen die Wörter (von Worten mag ich hier nicht sprechen!) jener Kritiker! Wie dumpfbackig, so zumindest meine Einschätzung! Was ist da denn in manchem Kopf und in so mancher Seele kaputt gegangen -- sowohl in eigener Entwicklung als auch im Wahrnehmungsvermögen? Weshalb nicht sogleich der Widerspruch als das Gedicht auf die Fassade angebracht worden war? (Angeblich stieß der Gehalt des Gedichtes "den Studierenden" schon von Anfang an auf.) Nachdem vom Wortsinn sich da beim besten Willen (beim schlechten allerdings offensichtlich sehr wohl!) da nichts Anrüchiges, gar Frauen Diffamierendes oder Unterdrückungsversuche herauszulesen sind, frage ich mich schon: Wie armselig, wie verklemmt muß man denn sein, aus jenen Zeilen Sexismus, Unterdrückung bzw. Reduktion der Frau aufs Körperliche herauszulesen?
Ist es denn so schlimm, Frauen als Schönheit zu empfinden, diese Schönheit zu benennen, sie als "Bewunderer" zu erleben und das dann zuzugeben? Ist der Kontext zu all der vorstellbaren Farbenpracht der Blumen und zur Natur der Alleebäume wirklich auch nur im Entferntesten so negativ und mißliebig auslegbar? Mag ja sein, daß mit begrenzter Sichtweise und mangels eigener positiver Erfahrungen die im Gedicht gezeigte Welt all jenen verborgen ist, verborgen bleibt. Man kann nur hoffen -- dies auch im Sinne der Gesundheit einer Gesellschaft --, daß hier nicht ein Mehrheitsempfinden generiert wurde und wird ...
Gomringer als Frauenbelästiger?! Unangemessener, seltsamer und einfältiger geht's wohl nimmer! Wenn das Haus der Poesie hier von der "Vernichtung eines Kunstwerks" spricht, dann ist dies allenfalls als Gegenpol zu einer m.E. dümmlich akzentuierten Aufregung zu sehen. Derart kurzsichtiger Aktionismus kann kein Kunstwerk vernichten, dazu reicht die Substanz jener wohl wirklich nicht. Sie können natürlich -- wie ja die Erfahrung lehrt -- in ihrem Nahbereich entsprechend wüten, ein Kunstwerk auch entfernen, sie finden sicherlich auch außerhalb ihres eigenen Denkzirkels den einen oder die andere "Followers", aber Kunst gar vernichten ...? Na denn, dazu fehlt es doch an allen Ecken und Enden, möchte ich meinen. Gut, ignorieren kann man jene nicht, dazu sind sie doch zu laut, man sollte sie auch nicht ignorieren, sondern aufzeigen, wes Geistes Kind da und dort schon mal tätig ist. Auch solche Sicht- und Verhaltensweisen gehören augenscheinlich zu unserer Gesellschaft. Mich erinnert dieser Versuch einer Demontage schon eher an das übliche Unterhaltungsniveau, wie man es von seichter Medienberieselung kennt, ohne geistigen und emotionalen Tiefgang, aber mit dem trotzigen Versucht, wo nichts zu finden ist, dann doch noch etwas zu finden, und mag es noch so krude sein.
Nora Gomringer, die Tochter des Dichters und selbst Schriftstellerin, bringt diese Empörungsmaschinerie mit ihren Ausflüssen unaufgeregt auf den Punkt, nennt die Interpretation der Studierenden schlicht "falsch" und verweist darauf, daß der Bewunderer den Objekten (Alleen und Blumen), auch den Frauen, nicht gegenübergesetzt sei, denn schließlich stehe da immer ein "und" (= "y"). Waren die Kritiker denn nicht einmal fähig, ein poetisch derart sehr klares Strickmuster zu erkennen? Offensichtlich nicht. Oder sie wollten einfach nicht, was dann aber zu der Frage führen würde, was denn dann die Ursache für die Aufregung gewesen sein könnte. Vielleicht führt die Antwort darauf dann erneut zur individuellen Psyche, die sich in einem relativ kleinen Kreis (immerhin ist jene Hochschule alles andere als der Nabel der Welt!) auf ungute Weise kollektiviert hat. Ich glaube es zwar nicht, daß jene Kritiker dafür groß offen werden könnten, aber es wäre bestimmt zielführender und hilfreich, die Ansicht der Romanistin Barbara Vinken einmal zu überdenken: sie sieht die Frauen in dem Gedicht als allegorisch und die Schönheit selbst würde hier besungen.
Wer die weibliche Muse aus der Kunst entfernen wollte, hätte sehr schnell leere, zumindest weitgehend inhaltsleere Museen und Bücher. Zu Recht fragt die FAZ, ob denn Bewunderung herabsetzen könne! Natürlich kann sie es nicht, es sei denn, jemand würde wegen Dummheit oder anderer negativen Attribute "bewundert" ... Aber dieser Fragestellung können den entsprechenden "Feministinnen" immer etwas entgegen halten, nämlich ihre eigene begrenzte Sichtweise und ein dadurch funktionalisiertes Denken: die Bewunderung gelte, folgt man ihnen, nur dem Äußeren und nichts anderem, werde also tatsächlich als herabsetzend erlebt. Daß man bei einer ersten Betrachtung, die man durchaus als solche für sich bewerten darf, nicht sofort die Ganzheit (siehe oben die Anspielung auf Einsteins Geist etc.) erfaßt, sollte jedoch kein Geheimnis sein. Vielleicht entpuppen sich ja auch die Kritikerinnen, die so mancher erstmal als aus eigener Sicht vielleicht als durchgeknallte Truppe erlebt und entsprechend einordnet, als durchaus gescheite und liebenswerte, gar nicht so besessene und versessene Mitbürgerinnen, die einfach nur erst einmal richtig in ihrer Ganzheit wahrgenommen werden wollen ... Wäre ja durchaus möglich. (Aber es fällt natürlich schwerer, ex negativo zu einer positiveren Bewertung zu kommen als umgekehrt: wer einmal schon als liebenswürdig, als schön, eben:positiv im Beurteilunsschema eingereiht ist, dürfte es in aller Regel leichter haben, weitere gute Eigenschaften zu entfalten bzw. erfahrbar zu machen ...)
Frage: Sind nicht zumindest einige jener Studenten bzw. Studentinnen vom grassierenden Genderwahn befallen und fallen deshalb einem reduzierten Urteilsvermögen anheim? Indizien hierfür findet man m.E. durch die negative Bewertung des Gedichtes sehr wohl. Man könnte durchaus auch vermuten, daß hier eine ohnehin verankerte Neigung zur politischen Korrektheit exzessiv verstärkt wird, somit eine Einseitigkeit im Denken gepflegt wird, also genau das Gegenteil von Bemühen um Diskursfähigkeit praktiziert wird. Was einem, aus welchen Gründen auch immer, nicht in den (eigenen) Geisteskram paßt, kann man doch nicht einfach wegzensieren!
Und selbst wenn man der Neigung erliegt, das Verhältnis der Darstellung von Mann und Frau in einer Subjekt-Objekt-Dimension zu vereinfachen (bzw. in der Realität vielleicht als gängige Praxis so zu empfinden), ist die Frage zu stellen, was denn in einem Fall wie dem vorliegenden so abgrundtief schlecht daran sein sollte, den Mann als "handelndes" Subjekt (dessen "Handeln" freilich nicht über reines Beobachten hinaus reicht, hier eher sogar eine Form von Introspektion ausmacht) und die Frau als schönes Objekt zu sehen. In anderen Konstellationen ist es bestimmt auch schon einmal genau umgekehrt! Aber es soll ja auch Leute geben, denen beide Perspektiven gänzlich fremd sind, die sich ihrer eigenen jeweiligen Positionierung nie so ganz sicher sind und die in heteronomer Verworfenheit letztlich ihr überwiegendes Dasein fristen.
Man existiert nicht in einem luftleeren Raum, man existiert auch nicht in der Form ständiger Kasteiung von Gefühlen und Wahrnehmungsmodi, aber man existiert auch nicht in einem unhistorischen Rahmen. Insofern sollte man die Spielwiese menschlichen Erlebens, Bewertens, Empfindens nicht noch mehr einengen als sie ohnehin bereits immer armseliger wird. Etwas mehr an Spontaneität, etwas mehr an Toleranz, etwas mehr an Offenheit und etwas weniger an Minderwertigkeitsgefühlen wären sicherlich hilfreich. Es dürfte kein ergiebiger Lebensmodus sein, wenn man stets oder auch nur allzu häufig einen Ort sucht, den man dann als Sumpf definiert um dort dann in ihm zu gründeln, ob man nicht doch noch ein Ärgernis findet, um sich dann groß empören zu können, dies als Ausgleich dafür weil das sonstige Leben zu wenig einem bietet ... Etwas mehr Bescheidenheit um die eigene Wichtigkeit wäre durchaus bei so vielen Aufschreiern angemessen; wenn ich in diesem Zusammenhang betone, daß zuallerest entscheidend ist, daß man für sich selbst wichtig ist, dann bekenne ich mich uneingeschränkt zu dieser Aussage (die übrigens überhaupt nichts mit Egoismus zu tun hat, sondern gerade vor dem Hintergrund der daraus resultierenden Kraft sehr wohl Altruismus und soziale Offenheit zuläßt!), bin mir aber auch klar darüber, daß es dann wieder "Feministinnen" (die Anführungszeichen sind ganz bewußt gesetzt ...) gibt, die nun aufheulen, weil sie sich auf sich selbst reduziert fühlen ...
Zwischenüberlegung: Es gibt Feministinnen (Gott sei Dank!) und "Feministinnen" (wohl die Mehrheit und keine Bereicherung im Geschehen sozialer Fortentwicklung ...). Hier bleibt zu fragen, ob nicht doch jene, die allzu einseitig, radikal und auch weltfremd auf der Genderwelle reiten, der Emanzipation nicht einen Bärendienst erweisen, anders gewendet: faktisch kontraproduktiv wirken und einer guten Sache letztlich im Wege stehen.
Barbara Vinken (s.o.) wirft noch einen anderen Gedanken auf, wenn Männer weibliche Schönheit betrachten: wenn sie Frauen wie Blumen genießen hätten sie einen "Assoziationshof" weit jenseits bloßer Schönheit; die Blume der Frau liege traditionell zwischen den Beinen, von "Defloration" (flora = die Blume) sei nicht von ungefähr die Rede und dann verweist sie noch auf Goethes Gedicht "Heideröslein" und den Knaben der es stehen sieht und gegen dessen Willen bricht. Warum nun plötzlich diese leichte Abkehr von der oben aufgezeigten "harmlosen" allegorischen Wirkung? Aber auch darüber sollte ganz normal und unaufgeregt diskutiert werden können, ohne sogleich in eine Art von Hysterie oder auch nur in Unterdrückungsgefühle einzutauchen. Vieles ist einfach schlicht nur Natur und als solche durchaus auch respektabel, bewundernswert und eben -- natürlich, nicht wahr?!
Erinnert denn Gomringers Gedicht tatsächlich "zudem unangenehm an sexuelle Belästigung, der Frauen* (das Sternchen natürlich so im Original ...) alltäglich ausgesetzt sind? Erinnert es denn wirklich "daran, dass wir uns als Frauen* nicht in die Öffentlichkeit begeben können, ohne für unser körperliches 'Frau*-Sein' bewundert zu werden? Und wie ist es qualitativ, aber auch quantitativ zu sehen, wenn der AStA im Sommer (so auch die vorgenannten Zitate) davon spricht, es handele sich um "eine Bewunderung, die häufig unangenehm ist, die zu Angst vor Übergriffen und das konkrete Erleben solcher führt"?
Stellt das Gedicht tatsächlich "thematisch nicht viel anderes in den Fokus (...) als den omnipräsenten objektivierenden Blich auf Weiblichkeit"? Es mag ja zutreffend sein, daß die U-Bahn-Station Hellersdorf (also der Bezirk in dem sich jene Hochschule befindet) sowie der Alice-Salomon-Platz "vor allem zu späterer Stunde sehr männlich dominierte Orte, an denen Frauen* sich nicht immer wohl fühlen können", sind. Wenn es dann aber gleich weiter heißt "Dieses Gedicht dabei anzuschauen wirkt wie eine Farce und einer Erinnerung daran, dass objektivierende und potentielle übergriffige und sexualisierende Blicke überall sein können", darf die Frage schon erlaubt sein, ob man hier nicht allzu sehr einer gesellschaftlichen Konstruktion der Wirklichkeit erlegen ist.
Jedenfalls trägt das Gedicht nicht zu dem bei, was hier unterstellt wird! Es sei denn, man findet -- aus welchen Motiven heraus auch immer -- Gefallen an dieser gänzlich an den Haaren herbeigezogenen Interpretation. Natürlich kann nicht verhindert werden, daß irgendjemand immer irgendetwas sieht, in Dinge hinein heimst, aber ob das dann sogleich die Norm sein muß? Kann das nicht auch pathologische Züge annehmen? Die Forderung nach Beseitigung des Gedichtes wurde dann noch folgendermaßen unterlegt: "Unsere Forderungen stellen wir nicht nur als Frauen*, sondern vor allem auch als Studierende einer 'Hochschule mit emanzipatorischen Anspruch'." Welche Emanzipation denn? Wenn hier Emanzipation im Sinne von Frauenemanzipation verstanden werden soll, dann mag der Begriff hier handlungsleitend wirken, soll damit jedoch ein weiter gefaßter Aspekt, nämlich den der Befreiung aus eigener, gar selbst verschuldeter Unmündigkeit gemeint sein, dann dürften die hier vorgebrachten Argumente gerade diesem Ziel nicht zuarbeiten helfen. Auch sollte stets bedacht werden, daß ein Zugewinn an Freiheit und Gleichheit, ein Befreien von Fesseln überkommender Tradition wohl kaum durch Einseitigkeit zu erreichen ist, vor allem nicht wenn man hier einseitig die Befindlichkeit von Frauen mit Sanfthandschuhen bis hin zu haltlosen Übertreibungen behandelt, den männlichen Gegenpart von möglicher Partnerschaft, Liebe und beiderseitigem Lustgewinn jedoch nur aus der Verortung als Ausbeuter und einer verallgemeinernden paternalistischen Struktur angehörig definiert. Hilfreich, sofern man an wirklichen Verbesserungen interessiert ist, dürfte diese Vorgehensweise keineswegs sein, das sollte einleuchten.
Ich denke, die Zeitung Die Welt hat es schlußendlich auf den Punkt gebracht, wenn sie zu den Vorgängen schreibt: "Eine andere, auch mögliche Lesart war und ist immer noch: „avenidas“ ist ein völlig harmloses Gedicht, das Alleen, Blumen und Frauen Bewunderung zollt. Jede Lesart ist immer nur eine mögliche Lesart unter vielen, aber die Sexismus-Lesart wollte es sein – und durfte es sein. Denn der Senat der Alice-Salomon-Hochschule hat auf der Basis eines Online-Votings der Hochschulangehörigen entschieden, dieses Gedicht entfernen zu lassen. Der Senat hat, sagen wir es frank und frei, lieber kapituliert, als weiter unangenehme Krisen-Publicity und den Furor der Vereindeutiger in Kauf zu nehmen. Denn hinter der Sexismus-Lesart stehen Aktivisten, die mit ihrer Militanz am Ende jeder Institution und am liebsten auch jedem Individuum vorschreiben wollen, wie man zu essen, gegen wen man zu protestieren und mit wem man nicht zu reden hat. Diese Leute haben seit Monaten eine Kampagne gegen Gomringers Gedicht und letztlich gegen die Kunstfreiheit geführt."
Ist diese Denk- und Lesart das Holz aus dem unsere zukünftige Sozialpädagogen und Sozialarbeiter geschnitzt sein werden? Vielleicht fehlt jenen aber auch -- gar als Folge einer mittlerweile weitgehenden Verschulung von Ausbildungsgängen? -- auch das Wissen dafür, was Konkrete Poesie (Gomringer gilt als stilbildend für sie!) bedeutet, nämlich offenes Lesen, offenes Kunstwerk, also Abwesenheit von eindeutigen Zeichen. Der Sinn von Kunst ist vor allem auch, daß sie sich keiner gesellschaftlichen Ordnung beugt. Schon gar nicht, wenn derartige Disziplinierungsversuche absurd und lächerlich sind ...
Kein Problem hat dagegen die Heimatstadt Eugen Gomringers mit seinem Gedicht: Der Rat der oberfränkischen Stadt Rehau (Landkreis Hof) kündigte an, "Avenidas" an die Fassade des städtischen Museums schreiben zu lassen. Der dortige Bürgermeister Michael Abraham: "Ehrlich gesagt, hab' ich das für einen Witz gehalten." An Gomringers 93. Geburtstag war auch Abraham zugegen und meinte noch, Rehau würde schon eine neue Heimat finden für das Poem, wenn denen in Berlin tatsächlich nichts Besseres einfiele als harmlose Verse zu übertünchen. Freilich wußte der Bürgermeister da noch nicht, daß bereits 3 Tage später denen in Berlin tatsächlich nichts Besseres eingefallen war: Das Gedicht muß weg. Sexismus-Verdacht. In Bayern gibt es einen sicherlich hierzu gut passenden Spruch: O Herr, laß Hirn regnen ...
Teil 3
Auch wenn ich ihre Ausführungen nur sehr eingeschränkt teile (bzw. gerade deswegen, nämlich dann einfach zum Anregen von sachlicher Auseinandersetzung!), hier noch kurz ein paar Aspekte, die Gender-Forscherin Heike Mißler in der Rhein-Neckar-Zeitung (online am 31.01.2018) zum besten gab. Sie sieht die einfachste Definition von Sexismus im Gender-Swap, was bedeutet die Perspektive des anderen Geschlechts anzunehmen. "Nehmen Sie eine Situation, von der sie denken, es könnte Sexismus sein, zum Beispiel wen ihnen als Frau jemand auf der Straße hinterherpfeift. Wenn Sie denken, das würde ich umgekehrt bei einem Mann genauso machen, dann ist für Sie kein Fall von Sexismus. Wenn Sie aber sagen, er hat kein Recht dazu, das zu tun, dann wäre das für Sie ein Fall von Sexismus."
Anmerkung: Klingt zunächst ja gut, auch tolerant, ist aber in der Praxis allein schon deshalb nicht praktikabel, weil ich von meiner Haltung nicht auf andere Einstellungen, Haltungen und Tätigkeiten und umgekehrt schließen kann. Es handelt sich hier bei dem so genannten Gender-Swap leider nicht um "die einfachste Definition von Sexismus". Dazu sind Wünsche, Begehrlichkeiten, Toleranz, Erziehungseffekte u.a.m. einfach zu verschieden. Letztlich bleibt nur eine Legaldefinition übrig, will man auch nur irgendeine sinnvolle Abgrenzung finden.
Auf die Frage dann, ob Sexismus im Auge des Betrachters liege, meint sie, die Grenzen seien fließend. "Es ist nicht so, dass es keine grundsätzliche Definitionen gibt." Aber es komme schon darauf an, wie die Einzelnen mit bestimmten Situationen umgehen.
Anmerkungen: Stimmt! Zumindest was den Umgang Einzelner mit Situationen angeht. Stimmt nicht, daß es hierzu keine "grundsätzliche(n) Definitionen gibt, zumindest keine, die -- auch hier wieder von rechtlichen Setzungen abgesehen -- in der gesellschaftlichen Wirklichkeit ein brauchbares Maß an Praktikabilität ausweisen. Was letztlich bleibt: Achtung und Respekt vor dem anderen und ein doch recht breit gefächertes Experimentierfeld, um sich vielleicht doch näher kommen zu können, dies natürlich verbunden mit einer möglichen Abfuhr, die es dann zu respektieren und zu akzeptieren gilt. Am Rande vielleicht das leider immer schwammiger werdende: Gute Benehmen, gute Umgangsformen ...
Wie aber dann konfliktfrei miteinander umzugehen, wenn jeder Sexismus als etwas anderes betrachtet? Hierzu meint Heike Mißler, man solle Sexismus mit Respekt ersetzen, in erster Linie müssen man sein Gegenüber respektieren und "das ist zu einem gewissen Grand einfach eine Sache des gesunden Menschenverstandes."
Anmerkungen: Ja, so ist es, nur dürfte auch der viel beschworene gesunde Menschenverstand bei Radikalen auf welcher Seite auch immer, überwiegend auf der Strecke sein. (Hierzu unten zum Schluß ein von mir -- zugegeben etwas weniger rücksichtsvolles -- Erlebnis aus früherer Zeit.)
Zu der Entfernung des Gomringer-Gedichtes meint sie, der hinter der Aktion stehende Grundgedanke stimme, aber der Ansatz sei falsch, denn durch die Überpinselung eines Gedichtes verschwinde ja nicht der Sexismus der Gesellschaft.
Anmerkungen: Die Ansicht teile ich nicht, insoweit behauptet wird, der Grundgedanke, der hinter der Aktion stehe, stimme. Dieses Gedicht gibt meines Erachtens den unterstellten Grundgedanken nicht her! Natürlich kann jeder in irgendein Gedicht hinein interpretieren, was beliebt bzw. was der jeweilige Geist oder die Interpretationslust hergibt. Aber das ist dann wohl bei weit hergeholten Interpretationen nicht dazu geeignet, von einem auch nur in Ansätzen verallgemeinerungsfähigen Grundgedanken, der radikale Aktionen als Konsequenz erlaubt, zu sprechen! Nein, Frau Mißler, der Grundgedanke, den sie sehen, den gibt das Gedicht nicht her, sofern man über eine extrem eng begrenzte Privatheit des Denkens hinausgeht. Richtig ist natürlich, daß durch eine Überpinselung von was auch immer (z.B. von nackten Abbildungen oder wirklich sexistisch-verbalen Inhalten der Sexismus in der Gesellschaft nicht verschwindet.
Auf die Frage, wie sexistisch denn das Gedicht "Avenidas" sein, meint sie, durch die Reihung schöne Straße - schöne Blume - schöne Frauen werde die Frau zum Objekt degradiert. Eine andere Frage sei es, "ob es das wert ist, sich an der Entfernung des Gedichts aufzuhalten. Es sind genau solche Aktionen, wegen derer man der kompletten feministischen Bewegung dann nachsagt, sie hätten sowieso nichts Besseres zu tun. Das schadet der Bewegung."
Anmerkungen: Das ist schon eine sehr gewagte Schlußfolgerung, durch diese Reihung -- wie Sie es nennen -- von einer Degradierung der Frau zum Objekt zu sprechen ... Das sehe ich überhaupt nicht so! Und überdies bleiben Sie bei Ihrem Reihungsgedanken nicht einmal konsequent, denn das letzte Substantiv in dieser "Reihung" (als was Sie das empfinden) lautet nicht mujeres, sondern avenidas ... Demzufolge müßten Sie, Ihrer eigenen Logik entsprechend, vom Mann, der zum Objekt (z.B. des etwas sehen Müssenden ...) degradiert wird, sprechen. Aber ich halte diesen Reihungsaspekt ohnehin nicht für die zentrale Erscheinungsform des Gedichtes, sondern sehe alle genannten Teile als ineinander verwoben an, eben als einer schönen Momentaufnahme des Empfindens entsprechend. Richtig liegen Sie allerdings mit Ihrer (teilweise allerdings nur impliziten) Feststellung, daß durch kontraproduktive Handlungen Bewegungen oft ihrer eigenen Sache mehr schaden als nützen; dies trifft natürlich auch auf einige Vertreter / Vertreterinnen des Feminismus zu.
Wer einen, zugegeben sehr kleinen, Einblick von Heike Mißler erhalten möchte, dem empfehle ich den Videoclip "Heike Mißler empfiehlt: Laurie Penny", in dem sie Pennys beide Bücher "Fleischmarkt. Weibliche Körper im Kapitalismus." (Nautilus Flugschrift, TB 14,00 Euro) sowie "Unsagbare Dinge. Sex, Lügen und Revolution" (Nautilus Flugschrift, TB 18,00 Euro) vorstellt. Heike Mißler ist an der Universität des Saarlandes als Senior Lecturer tätig, beschäftigt sich u.a. mit den Schwerpunkten Gender and Queer Studies, Feminist Theory sowie Popular Culture Studies. Ihre Dissertation hat sie über die Thematik "The Cultural Politics of Chick Lit" verfasst.
Hier noch die vorhin angekündigte Episode, die ich -- obwohl wissend damit nicht bei allzu vielen Sympathien erwerben zu können -- hier noch schildern möchte. Es war in den 70er Jahren auf einer Party. Sie war unterhaltsam, die Stimmung war angenehm. Es war auch eine Dreiergruppe unter mehreren Frauen anwesend, welche sich sehr emanzipiert gaben (das wirkte allerdings bisweilen auch etwas sehr aufgesetzt); später sonderten sie sich leicht etwas ab und unterhielten sich über ihre Monatsblutungsprobleme (Periode), dies dann auch im Kontext mit den unterschiedlichen Mondphasen und deren Auswirkungen auf ihre jeweilige Befindlichkeiten. Soweit sicherlich nicht besonders spektakulär. Auffallend war jedoch, daß sie sich einerseits recht geheimnisvoll gaben, jedoch andererseits laut genug sprachen, damit ihr Reden nicht in ihrem eigenen Einflußbereich verblieb. Und immer wieder die Blicke bedeutungsschwanger auf die restlichen Gäste gerichtet, dabei jedoch unvermindert weiter redend. Unverkennbar: eine merkwürdige Mischung aus Auffallenwollen und Geheimniskrämerei. Später setzte die Gruppe sich dann wieder zu uns. In einer der zunehmenden Schweigephasen nahm ich dann den geflochtenen Henkelkorb einer der sogenannten Emanzipierten, hob ihn vom Boden leicht hoch und sagte nur: "Aha. Rotkäppchen." Die Emanzipierte wurde sofort böse und reagierte recht aggressiv, während ein paar andere Frauen das lustig fanden. Ich fand es weder lustig, schon gar nicht genial; mein Gedanke, der einerseits aus den Beobachtungen andererseits durch die Schweigephasen geboren war, ging dahin, eine kognitive Dissonanz zu schaffen, um zu sehen, wie jene "Emanzipierte" darauf reagieren würde. Ehrlich gestanden: meine heimliche These war, daß sie damit wohl nicht souverän umgehen würde, was dann letztlich auch der Fall war. Ich hatte sie sehr richtig eingeschätzt. Allerdings nicht durch Mutmaßungen, sondern weil sie selbst mir dazu die entsprechenden Indizien geliefert hatte. Sie wurde, wie schon gesagt, richtig aggressiv, steigerte sich noch in diesen Zustand hinein, obwohl ich keinerlei weiteres Öl in dieses Feuer hinein goß. Zwei Worte, nämlich "Aha" und "Rotkäppchen", aber große Wirkung. Jemand mit Souveränität, jemand mit Selbstsicherheit, jemand der tatsächlich auf dem Wege zu echter Emanzipation gewesen wäre, hätte darauf entweder gar nicht reagiert, oder aber vielleicht auch nur gewitzt gekontert, von mir aus auch "Arsch" o.ä. gesagt. Aber dazu war jene nicht fähig. Ich gebe zu: mein Experiment war irgendwie gemein. Aber es ist mir im Leben immer wieder aufgefallen, daß gerade jene, die besonders groß in Sachen Emanzipation aufsprechen, in konreter Betroffenheit und bei echter Herausforderung sehr kleine Brötchen backen. Nota bene: ich weiß, so sollte man sich auf einer Party nicht verhalten, aber gewisse Leute reizen auch schon mal dazu, übliche Konventionen zu durchbrechen. Ob ich das heute nochmals machen würde? Eher nicht, denn jener Menschentypus ist mir -- bayerisch gesprochen -- längst ziemlich wurscht ...
Meldung: "Geburtenanstieg in Deutschland hält an." ...
Im fünften Jahr hintereinander gibt es nun "ein Plus" (dpa) Laut Statistischem Bundesamt wurden 2016 "insgesamt 792.131 Kinder geboren", das bedeutet 54.556 Kinder (bzw. 7 Prozent) mehr als 2015. Laut den Statistikern waren zuletzt 1996 ähnlich viele Kinder geboren worden. Die durchschnittliche Geburtenziffer pro Frau beträgt 1,59, der höchste Wert seit 1973. In Frankreich liegt die Geburtenziffer bei 1,92, in Italien und Spanien beispielsweise bei 1,34 Kindern pro Frau. Deutschland liegt im europäischen Mittelfeld.
Auffallend ist daß die Migration einen deutlichen Anteil am Geburtenanstieg hat. Von Müttern mit ausländischer Staatsangehörigkeit wurden knapp 185.000 Kinder geboren, ein Anstieg um 25 Prozent gegenüber 2015. So ist die Geburtenhäufigkeit bei ausländischen Müttern insgesamt angestiegen, allerdings nahm dieser Anteil zusätzlich bei Frauen aus Ländern, in denen traditionell mehr Kinder geboren werden zu: von türkischen Müttern wurden 21.800 Kinder geboren, von syrischen 18.500 und von polnischen 11.800.
Bei den Müttern mit deutschem Paß gab es einen Geburtenanstieg von nur 3 Prozent. Dieser Anstieg bei deutschen Müttern wird auf den Umstand zurückgeführt, daß diese Frauen nun häufiger Kinder im Alter zwischen 30 und 37 bekommen. Sie hatten in jüngeren Altersjahrgängen deutlich weniger Kinder geboren als Frauen vorangegangener Jahrgänge. Eine Sprecherin des Statistischen Bundesamtes sagte, diese Frauen realisierten "derzeit unter günstigen familienpolitischen und wirtschaftlichen Bedingungen ihre Kinderwünsche mit höherer Intensität", zudem gebe es derzeit mehr Frauen in dieser Altersgruppe, die nun nach Jahren der Ausbildung und des Berufslebens in ihren Dreißigern potenziell die Entscheidung für ein Kind treffen.
Das Durchschnittsalter der erstgebärenden Frauen lag in Deutschland im Jahr 2016 bei 29,4 Jahren. Zum Vergleich: in Italien lag es bei 31 Prozent, in Bulgarien bei 26% (dort waren die Erstgebärenden am jüngsten.). Wenn man gebärende Frauen im Teenageralter betrachtet, ergeben sich folgende Werte: in Rumänien waren 14.2% der Erstgebärenden jünger als 20 Jahre, in Bulgarien 13,6%, in Ungarn 10,8 Prozent. Der EU-Durchschnitt beläuft sich auf 5 Prozent.
Wenn man die Geburtenzahlen innerhalb Deutschlands zwischen Ost und West vergleicht, ergeben sich auffällige Unterschiede: in den westdeutschen Flächenländern und in den Stadtstaaten stieg die Zahl der Geburten um 8 Prozent, in den ostdeutschen Flächenländern nur um 4 Prozent. Besonders hoch lag die Zahl der Geburten in Nordrhein-Westfalen (173.000), mit 8.200 Neugeborenen gering dagegen im Saarland. Dieser sehr deutliche Unterschied zwischen West und Ost dürfte sicherlich nicht zuletzt auch mit dem unterschiedlichen Anteil an Migrationsbevölkerung zu erklären sein. Trifft dies in Anteilen oder gar als einziger Grund zu, könnten dadurch weitere Diskussionen hinsichtlich Vor- und Nachteilen von "Einwanderunsbewegungen" befördert werden ...
Gegen den Strom der Zeit kann zwar der einzelne nicht schwimmen, aber wer Kraft hat, hält sich und läßt sich von demselben nicht fortreißen.
Johann Gottfried Seume
Unsere Zeit ist eine Zeit der Erfüllung, und Erfüllungen sind immer Enttäuschungen.
Robert Musil
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