Einfach öfter mal die Gedanken fließen lassen ...
... demnächst dann vielleicht noch mehr ...
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Gedanken 2
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Wer trotz unübersehbarer Wirklichkeit auf Wunschdenken setzt, kann nur scheitern ...
AUF DIESER SEITE:
Quo vadis, Deutschland?
(Texte und Anregungen zum Nachdenken)
Äußerungen zum Zustand unserer Schulen und der Infrastruktur ...
Wäre es nicht besser, Probleme offen und direkt anzusprechen ...
Man kennt leider auch solche "Gespräche" ...
(Pofalla versus Bosbach)
Deutsche Bahn AG, plötzlicher Rücktritt des Chefs, Rüdiger Grube ...
Gedankenspiele um die Nachfolge
Dürfen Männer Frauen hinsichtlich ihrer Weiblichkeit noch Komplimente machen? Und wenn ja, wie?
Ein paar weitere Gedanken hierzu und damit indirekt zur #MeToo-Debatte ...
(demnächst)
Sexismus -- an allen Ecken und Enden?
Schon seltsam, wie diese Debatte von vielen, die von eigener Phantasie und eigener Wortdeutung geleitet sind, eine Art von Allgemeinverbindlichkeit erhalten soll ...
Die Nachhaltigkeitslüge ...
Drohne über Naturschutzgebiet abgeschossen ... (Ich meine: Gut so!)
Wird sukzessive fortgesetzt ...
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"Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern,
daß er nicht tun muß, was er nicht will."
Jean-Jacques Rousseau
Kurz und thesenhaft: Unser Alltag ist voll von allzu vielen Absurditäten, Verlogenheiten und Verkürzungen. Es gilt wachsam zu sein, sich um die Fähigkeiten des eigenen Verstandes zu mühen und Widersprüche stets deutlich zu benennen, schon alleine damit chwätzer, Täuscher und Klugscheißer zumindest gewahr werden müssen, nicht alle nehmen ihnen ihren Bullshit ab ... Also: Lernen aus den Darbietungen der Umwelt und daraus dann jeweils die für einen zielführend erscheindende Konsequenz(en) ziehen ...
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Dilemmata
Man hört sie reden und man hört sie dumpf kreischen,
Wie sie fortwährend nicht willkommene Töne zerfleischen.
Versuche, das passend zu machen was nicht will gefallen:
Seht doch wie in ihren Taschen sie die Fäuste längst ballen.
Doch in ihren Gesichtern diese schmierigen lächelnden Züge:
Zentnergewichte als wüsteste Repräsentanten der Lüge!
Wohin sich da wenden – wem da schon noch vertrauen,
Auf welche Fundamente nun sinnvoll Hoffnungen bauen?
Auch jene, die stets unverholt lobpreisen ihre eigene Scham,
Erzeugen in Wahrheit zumeist doch nur unerträgliche Gram.
Gefangen von zwei Seiten sind sie: zugeben oder auch nicht,
O welch erstarrtes Leben in einem wahrhaft düsteren Licht!
Tagtäglich wollen sie verbreiten ihr langweiliges Betören,
Am besten sich strikt verweigern, da nicht länger zuzuhören.
Bemühe dich hier gar nicht mehr auch nur um ein Verstehen:
Verweigere jenen deine Sinne und übe dich im Übersehen.
Alles was sie sagen, versprechen, tun – ist wahr mitnichten,
Sie leben höchst zufrieden gefangen in ihren Lügengeschichten!
Im Großen und im Kleinen mögen sie ruhig fernab gedeihen:
Doch kommen sie nahe möchte man gezielt voll Ekel speien.
Es ist töricht, sich auch nur ein wenig auf deren Spiele einlassen,
Denn krakenhaft würde schnell ihre Selbstsucht dich umfassen.
Aber eines kannst du lernen aus deren Sucht und ihrem Gehege:
Suche dir für dein Leben ganz andere, vor allem fernere Wege!
(fagusarua 11.05.2018)
Eine Sammlung von öffentlichen Äußerungen:
(Vorbemerkung: Die Texte habe ich weitestgehend unverändert gelassen, lediglich zur besseren Lesbarkeit habe ich behutsam die Zeichensetzung ergänzt bzw. zu verbessern versucht. Rechtschriftliche und grammatikalische Eingriffe habe ich ganz bewußt nicht vorgenommen. Allerdings habe ich stets "dass" durch "daß" ersetzt, dies als Ausdruck meiner Ablehnung der offensichtlich bevormundenden Rechschreibreform durch selbsternannte Sprachaufseher. Teilweise habe ich Beiträge mit erläuternden Anmerkungen versehen.)
"Deutschland läßt seine Zukunft verrotten. Deutschland ist ein reiches Land -- das seine Schulen seit Jahren verkommen läßt. Eltern und Lehrer resignieren. Die zuständigen Politiker scheint es nicht zu kümmern." (M.B.)
"Ein durch Wasserschaden beschädigter Raum im Campe-Gymnasium im niedersächsischen Holzminden. Die Punkte an der Wand sind Probebohrungen, um zu prüfen, wie hoch die Feuchtigkeit gestiegen ist." (M.K.)
"Die Bildungsministerin von Thüringen? Ist leider nicht zu sprechen. Der Bildungsminister von Hessen? Mag kein Interview geben. Die Bildungsministerin von Schleswig-Holstein? Kann diese Wochen nicht. Dies ist womöglich die traurigste Erkenntnis der Berichterstattung von ZEIT und ZEIT ONLINE über die schlimmen Zustände an Deutschlands Schulen: Kein verantwortlicher Minister will sich äußern, niemand möchte Stellung beziehen. Sie ducken sich weg. So wie sie jahrelang weggeschaut haben."
"Deutschland ist ein reiches Land, aber der Reichtum ist nicht gleich verteilt. Wenn in den vergangenen Jahren gefordert wurde, daß Bund und Länder mehr in die Infrastruktur investieren müssen, dann hieß es oft: Ist doch nicht notwendig, hierzulande sieht es immer noch viel besser aus als in, sagen wir mal, Süditalien."
"Aber das ist eben nur der oberflächliche Eindruck. Schaut man genauer hin, dann entdeckt man, wie viele Straßen inzwischen voller Schlaglöcher sind; wie viele Brücken nicht mehr befahren werden können; wie viele Schulen heruntergekommen sind, daß man sein Kind gar nicht mehr dorthin schicken mag. Selbst in einem reichen Bundesland wie Bayern ist das so."
"3000 Leser von ZEIT und ZEIT ONLINE haben uns geschildert, wie es an der Schule ihrer Kinder aussieht. Es ist keine repräsentative Umfrage. Aber liest man diese Berichte, wähnt man sich nicht im reichen Deutschland. Schimmel an den Wänden, einsturzgefährdete Decken, versiffte Toiletten! All das ist Realität. 'Beim letzten Elternfrühstück bat man uns, nur in der Mitte des Klassenzimmers zu sitzen, da die Statik des Gebäudes nicht in Ordnung sei', schreib eine Mutter aus Bayern. Es scheint, als sei die Statik der ganzen Bildungsrepublik nicht mehr in Ordnung."
"Jedes dritte Kind geht in der Schule nicht aufs Klo, weil die Toiletten in so einem schlimmen Zustand sind. Man stelle sich einmal vor, in einem Industrieunternehmen wären die Toiletten so verdreckt, daß ein Drittel der Belegschaft nicht aufs Klo ginge: Das Management hätte sofort den Betriebsrat am Hals. Deutschlands Schüler aber haben keine wirksame Interessenvertretung, viele Lehrer und Rektoren haben längst resigniert, und sehr viele Eltern ebenso."
"Deutschland verspielt seine Zukunft -- und alle nehmen es hin. In den Sonntagsreden der Politiker heißt es ja immer, daß Bildung der Schlüssel für künftigen Wohlstand sei. Aber wie es an den Schulen wirklich aussieht und welche Investitionen dort notwendig sind, kümmert die gleichen Politiker nicht."
"Genauso wenig wie uns Journalisten übrigens, soviel Selbstkritik muß an dieser Stelle schon sein: Auch die Medien haben sich blenden lassen -- von schönen Reden, guten Vorsätzen und einigen wenigen Vorzeigeprojekten. Wie marode viele Schulen im Land tatsächlich sind, haben wir lange Zeit gar nicht bemerkt." (so ein Journalist)
"Beschämend ist das für Deutschland, nicht in der armen DDR gab es sowas. Nach der Wiedervereinigung wurde alles, was gut und richtig in der DDR war, platt gemacht, weil es kommunistisch anrüchig war, statt das Gute zu übernehmen. Das System ist derart marode. Besser geht es nicht mehr." (U.U.)
"Schlaglöcher, Brücken und dann sind da auch noch Schulen. Richtige Schlaglöcher sind ein Problem, aber meistens sind doch eher Wellen, Risse und derlei gemeint, die höchstens erfordern nicht ganz zu schnell zu fahren. Bundesstraßen und Autobahnen sowieso, aber auch Landstraßen haben doch viel höhere Priorität in Deutschland. Je nach Kommune sieht es ab Kreisstraße abwärts anders aus aber klar ist, daß das allein eine Frage der Prioritäten ist. In der Tat -- man vergleiche das einfach mit der Wirtschaft. Wieso sind Gebäude von Privatunternehmen in besseren Zustand als Schulen? Müßten die der Gesellschaft nicht mindestens genauso wichtig sein? Und wieso sind die Rathäuser in besserem Zustand als die Schulen? Aber man sollte da genauer hinschauen, welche Schulen in wirklich unbestreitbar untragbarem Zustand sind. Da kann man dann Korrelationen mit soziographischen Daten der Eltern der Schüler dieser Schulen finden nehme ich an? In vielen Staaten ist das extremer, aber wir sollten uns doch lieber nach den besseren richten. Die Ungleichheit wächst in Deutschland seit langem. Seit einer ganzen Weile gibt es dazu erst gar keine Statistiken mehr. Das ist für mich schon eine klare Ansage des politischen Willens." (okm)
"Ein 'schöner' Artikel, zumindest so 'schön' er sein kann unter diesen Umständen. Besonders gefällt mir auch das Eingeständnis zum Schluß: Ja, es hat niemanden interessiert. Es interessiert niemanden, wie massenweise am Bildungssystem gespart wird. Ein Beispiel: einer Bekannten von mir wurde versprochen, daß mit Inklusion und Verteilung der Förderschüler auf die Gymnasien entsprechende Sozialpädagogen unterstützend den Unterricht betreuen würden. Das wurde dann auch getan -- für ein paar Monate. Bis man diesen Leuten heimlich kündigte. Aber weil es niemanden interessiert, gibt es keinen Aufschrei, nichts ... Seit Jahren wird radikal am Bildungssystem gekürzt. Mit einem "nicht zu spreichen" würde ich mich nicht zufrieden geben. Oder zumindest würde ich die Gründe suchen, WARUM gewisse Bildungsminister nicht zu sprechen sind. Keine Sorge -- Sie werden nicht lange suchen müssen. (Phoi)
"War auf der Realschule, die privat war, meine Grundschulfreunde auf einer der unzähligen öffentlichen Gesamtschulen, Gymnasien, Realschulen. Und ich kenne auch die anderen Gebäude. Bei uns gab es keine -- gar keine -- Graffitis und man könnte in der Toilette vom Boden essen. Bei den anderen Schulen waren die Zustände wie sie hier angeprangert werden. Die Schule war nicht kleiner (übersichtlicher) als die öffentlichen, die Pausen und Aufsichten waren auch gleich verteilt, es gab auch 'arme' Kinder bei uns, da es so gut wie nix kostete dort hinzugehen, einziges Kriterium war katholisch zu sein, nicht irgendwie Geld zu haben. Hab schon lange überlegt, warum es so war, das einzige, was anders war, ist, daß wir nicht 'Multikulti' waren. Denke, daß dann besonders bei Heranwachsenden die Hemmschwelle scheiße zu machen, niedriger ist, da man sich ja mit den anderen weniger identifiziert, die Empathie ist schwieriger überzugreifen, da man weniger schnell das Gemeinsame sieht und so wenn man irgendwie auf den Boden scheißt, tut man ja nicht der eigenen Gemeinschaft weh, sondern nur irgendwelchen 'Fremden'. Bei uns war das Gefühl einer riesigen Gemeinde / Familie extrem krass ausgeprägt, bei den anderen Schulen hat jeder sein Ding gemacht und drauf gepfiffen, wie es anderen oder der Schule geht." (Bea.H.)
(Anmerkung: Wem im voranstehenden Beitrag die Feststellung mit "auf den Boden scheißt" zu ordinär oder gar unrealistisch erscheint, dem möchte ich aus meiner Erfahrung an öffentlichen Schulen sagen, daß es tatsächlich häufiger vorgekommen ist, daß Personen ihr Geschäft neben der Schüssel auf den Boden verrichteten. Auch wurde mit Toilettenpapierrollen Unsinn getrieben, diese einfach nur abzurollen und auf dem Toilettenboden zu verteilen, war noch die harmloseste Variante. Weshalb manche Menschen sich so verhalten, so schlecht benehmen, sich so verantwortungslos gerieren, ist durchaus eine notwendige Fragestellung für psychologische und soziologische Forschung. Also, das, was Beatrix in ihrem Beitrag schildert, ist leider nicht erfunden ... )
"Seit vielen Jahren warte ich auf solche Artikel. Ich danke Ihnen, daß Sie sich die Zeit genommen haben, um die Leserzuschriften zu lesen. Ich danke Ihnen, daß sie selbstkritisch waren. Sehen Sie, wir brauchen immer eine kritische und aufgeklärte Gegenöffentlichkeit zur aktuellen Politik. Ohne Medien, die kritisch nachfragen, die sich mühen, den Personen der Öffentlichkeit auf den Zahn zu fühlen, entgleitet unseren Politikern das Realitätsempfinden. Als Kinderloser empören mich die schlechten Zustände an unseren Schulen. Kanzlerin Merkel hat ein neues Spielfeld eröffnet, ohne sich um die Bürger zu kümmern. Statt sie steuerlich zu entlasten und Investitionen in die Zukunft zu tätigen, statt ein echtes Einwanderungsgesetz nach dem Vorbild Kanadas voranzubringen, mutet sie nun unserem Land große Belastungen zu.
Ist denn die Energiewende gemeistert worden? Oder trägt sie der einfache Bürger? Die Bankenkrise? Eurokrise? Wir Bürger leisten so viel. Es wäre an der Zeit gewesen, wenn man uns eine Atempause gegönnt hätte. Diese Politiker sind so verantwortungslos.
Daß man syrischen Flüchtlingen hilft, ist absolut richtig. Aber diese Hilfe hätte in einem ganz anderen Rahmen stattfinden müssen. Nur begrenzt in Deutschland. Es ist doch keinem Menschen geholfen, wenn er sein Vermögen auflöst, eine lebensgefährliche Fahrt macht, um dann hier 20 Tage bei den Behörden anzustehen und anschließend keine Perspektive zu haben."
"Meine Tochter ist gerade in der ersten Klasse, NRW, Dorfschule im Speckgürtel zwischen Bonn und Köln. Wir sind begeistert. Zehn Lehrer für 200 Schüler, tolle Angebote in der Ganztagsschule unterstützt von der Kölner Sportschule, Hausaufgabenbetreuung, Mittagessen vor Ort gekocht, sehr gute Betreuung. Unsere Tochter ist hervorragend aufgehoben. Wir haben keine Kritikpunkte. Mitarbeit in der Elternpflegschaft, Klassenpflegschaft, Teilnahme an Elternsitzung der Ganztagsschule. Wohlgemerkt eine staatliche Schule. Kostet mich mit allen genutzten Angeboten, Mittagessen und garantierter Betreuung, 50 Wochen per anno, 07:30 bis 17:00, leider knapp 400 Euro. Asoziale Politik feiert sich selbst, wir zahlen! Jeder Cent ist mir die Zukunft meiner Tochter wert. Und mit jedem Cent mehr denke ich nur noch an meine Tochter. Scheiß Konzept, daß fürchterlich nach hinten losgehen wird." (Westf.Immigrant)
"Für Unternehmen gilt ein Grundsatz: 'Wenn der Laden nicht läuft, sieht dir seine Organisation an.' Das staatliche Bildungssystem ist keine Organisation, sondern eine (bürokratische) Verwaltung. Sie zeichnet sich durch eine Zweiteilung aus: dem Land untersteht das Personal, den Kommunen (ob arm oder reich) in der Regel die Schulerhaltung und -sachausstattung. Können sie sich vorstellen, daß ein Unternehmen erfolgreich wirtschaften kann, wenn die Kommune Werkhallen stellen und unterhalten soll incl. Bereitstellung der Maschinen und sonstige Betriebsmittel? Der Unternehmer hat nur die Fachkräfte zu stellen! In den deutschen Kultusministerien mit der KMK scheint man in einem Industriestaat zu glauben, daß es geht. Wenn man bedenkt, daß diesen (parteipolistischen) Ministern auch die Wissenschaftsgebiete Betriebswirtschaftslehre / Volkswirtschaft einschließlich Pädagogik, Erziehungswissenschaften und Neuropsychologie unterstehen kamm einem nur das große Gruseln überkommen. Wann werden sie von den erfolgreichen Schulen in freier Trägerschaft lernen und aufhören, sie zu behindern?! Die bürokratische Ministerialbürokratie der KMK ist der wirkliche Grund für das durchschnittliche bis erfolglose Bildungssystem. Es ist an der Zeit, daß die Parteien ihre Finger vom Bildungssystem lassen und unseren qualifizierten und motivierten Lehrpersonen ohne Wenn und Aber das Feld überlassen. Möchten sie ein Schulleiter sein, dessen Hauptaufgabe es ist, die WC-Anlagen täglich funktionsbereit zu halten.
PS: Ich habe drei Jahre lang als Lernbegleiter in einer der wohlhabendsten Städte der Republik gearbeitet. Der Zustand der meisten Schulen ist schon rein baulich grottenschlecht. Es fehlt Unterrichtsmaterial. Lehrer, die weitgehend mit Firlefanz wie ISO irgendwas beschäftigt sind und permanent Angst vor den Eltern haben, die mit der Anwaltskeule drohen, weil sie meinen, die Schule müsse das leisten, was die Elternhäuser versäumten. Der Zustand unserer Schulen ist skandalös."
(Anmerkung: Was der Verfasser mit "ISO" hier meint, wird mir nicht ganz klar. Entweder hebt er auf Zertifizierungsvorhaben ab, die tatsächlich einen immensen, häufig sinnlosen und überflüssigen Aufwand für Lehrkräfte bedeuten oder aber er meint damit zusätzliche Aufgaben für Lehrkräfte im Rahmen der 'Internen Schul-Organisation', hinter denen sich häufig mehr Schein als Sein verbergen; anders formuliert: es werden mehr oder weniger wirksame Öffentlichkeitsdarstellungen inszeniert, dies freilich mit erheblichem Zeitaufwand neben der eigentlichen Unterrichts- und Erziehungsarbeit, ohne daß es für die Zielgruppe der Schule, nämlich die Schüler, auch nur irgendetwas brächte. Was zumeist bleibt: Selbstdarstellung einiger weniger auf Kosten der Mehrheit ...)
"Am Bildungssystem wird gespart. Natürlich, Dumpfbacken lassen sich leichter regieren und die reichen Kinde können eh auf Privatschulen ausweichen. So bleibt man unter sich und alles bleibt beim alten. Wer glaubt, das sei eine Verschwörungstheorie ... Merke: Wenn etwas aussieht wie eine Ente, watschelt wie eine Ente und quakt wie eine Ente, dann ist es eine Ente ..." (Herm.)
"Seit Jahren hören wir zur Gesamtproblematik immer dasselbe Lied: 'Es ist kein Geld da ...' Kaum kommen die Banken an, kommen die Flüchtlinge an, haben 'wir' Geld im Überfluß ... Das geht jetzt nicht per se gegen Flüchtlinge, wirkt aber entlarvend: Alles Lüge. Alles Unfähigkeit. Konsequenz? Na?" (funkfr.)
"Goooood Mooooorning, Germany ... Oder vielleicht besser: Goooood Mourning, Germany? Eine gute Ausbildung unserer Kinder ist wie die Zahlung einer Versicherungsprämie ... Seit vielen Jahr(zehnt)en sind wir die Beiträge schuldig? Jeder, der aus welchem Grund auch immer jemals eine (öffentliche) Schule be-/aufgesucht hat, kennt das Problem, übergroße Klassen, demotivierte Lehrer, Bespaßung erwartende Kinder, fordernde Eltern, verrottende (Bau-)Substanz ... Nur unsere Politiker scheinen das (nocht) nicht bemerkt zu haben und basteln permanent neue 'Schulsysteme', machen dauernd irgendwelche Experimente, operieren im laufenden Betrieb am offenen Herzen. Was haben die jemals auf / in Schule gelernt?" (Cromag.)
"Also in Japan ist es selbstverständlich, daß Reinigungsaufgaben in einem bestimmten Turnus von den Schülern übernommen werden. Kleinere handwerkliche Reparaturen könnten unter Anleitung sicher auch durchgeführt werden. Das würde ich (neben Schuluniformen, aber das ist ein anderes Thema) durchaus auch in Deutschland begrüßen. Man hat dabei nicht nur den Spareffekt. Die Generation 'Pampers' und 'Kuschelkuscheldudu' würde dadurch auch einfachste Fähigkeiten frühzeitig erlernen, die sie später ohnehin benötigt, wenn sie einen eigenen Hausstand gründet. Zudem werden Pünktlichkeit, Ordentlichkeit, Detailbetrachtung und Verantwortungsübernahme verbessert. Aber das geht sicher wieder gegen die Individualrechte der Kinderchen, die sich lieber Gemüsegärten auf dem Handy anlegt oder Vögel in Schrotthaufen schießt, damit sie umfallen. Generation Kannnixmehr. Na Ahoi." (Curum.)
Diskussionen ...? Will man sich denn auf diesem Niveau beteiligen?
05.11.2015
Gallahad
@wirklich Linker "Also ich bin wirklich schockiert über diesen Artikel. Wenn hier jemand etwas verdreht, dann sind es wohl Sie. Eine CDU als links zu bezeichnen, ist für mich, einen echten Linken, mehr als nur irritierend." Das amg so sein, wie Sie schreiben, jedoch lassen sich viele Linken gnadenlos vom System missbrauchen! Man macht sich auffallend gemein, wenn es gegen den gemeinsamen Feind geht, und das ist nun wirklich nicht der Kapitalismus oder der Neoliberalismus! Man macht sich vielmehr gemeinsam stark gegen all jene, die einen zentralistischen Staat ablehnen und gerne die einzelnen Nationalitäten behalten wollen! Genau diesen Leuten wirft man gemainsam lautsatark vor ewig gestrig, rassistisch oder rechtspopulistisch zu sein! Oftmals sind es nur einfache Bürger, die sich gegen mediale Bevormundung, Freihandelsabkommen aber auch gegen Massenzuwanderung in einer unverantwortlichen Form wehren möchten! Gerade die linken Gruppen und Partien, tun sich bei Protesten gerne mit den verlogenen Volksparteien, Gewerkschaften, Kirchen und Industrievertretern zusammen! Große Teile der Linken müssen sich einfach vorwerfen lassen, mit dem wirklichen Feind gemeinsame Sache zu machen! Die Ziele sind insofern identisch, als das man eine Welt ohne Grenzen, Nationalitäten, Identitäten und Wurzeln haben möchte! Für die einen ist es die Neue Weltordnung, für die anderen die grenzenlos tolerante und weltoffene Utopie!
wirklich Linker
Also ich bin wirklich schockiert über diesen Artikel. Wenn hier jemand etwas verdreht, dann sind es wohl Sie. Eine CDU als links zu bezeichnen, ist für mich, einen echten Linken, mehr als nur irritierend. Viel mehr ist es so, dass es kaum mehr wirklich linke Politiker gibt in Europa - im besten Falle sind sie Sozialliberal. Was aber viel eher der Fall ist, dass nur noch neoliberale Wirtschaftssoldaten, 100%-ige Turbokapitalisten das Sagen haben und die Strippen ziehen - von wegen Sozialisten! Zum Beispiel die SPD nur noch ein leicht rot angehauchter Abklatsch der CDU und von Sozialismus kann keine Rede sein. Wie kommt man eigentlich dazu, die Tatsachen so zu verdrehen???
30.10.2015
alfred
Maas hat wie auch Gabriel so eine Oberlehrerart an sich, und man hat den Eindruck, sie wollen grosse Teile des Volkes, das anders denkt, irgendwie vor ein Gericht zerren, um dann Belehrungen auszusprechen.... Nach dem Motto - wer nicht unsere Meinung nachplappert, ist rechtsradikal also Nazi...Wer so öffentlich hetzt und gleichzeitig auf andere zeigt, wird bestraft - und zwar von denen, die sie beschimpfen und zu unrecht verunglimpfen...durch ebenfalls demokratisches Handeln - in der Wahlkabine ... hihihi...ich sehe schon die langen Gesichter und die Reaktion ....bestimmt Wahlfälschung....ich lach mich kaputt....hoffentlich sind bald Wahlen, ich will einfach ihre dummen Gesichter sehen und mich daran erfreuen... schönen Tag auch
Wie mit Problemen umgehen? Etwa so ...?
Schaut man sich Kriminalstatistiken einmal ohne ideologische Scheuklappen an, ist eines offensichtlich. Männliche Täter im Alter von 18 bis 40 Jahren dominieren jede Statistik, dies ist weltweit identisch.
Daten von Eurostat belegen, dass Männer in Deutschland bis zu 77 Prozent der Flüchtlinge ausmachen. Wir werden also in nächster Zukunft eine Million Männer in unseren Städten haben, die weder deutsch sprechen, noch als Unqualifizierte in der Lage sein werden, ihren eigenen Lebensunterhalt zu verdienen, noch verfügen sie über irgendeine Aufgabe, die sie zu erfüllen haben und lungern folglich den gesamten Tag herum.
Um es vorsichtig zu formulieren, es besteht die große Gefahr, daß die Kriminalitätsstatistiken explodieren werden. Es sei denn, wie jetzt in Thüringen geschehen, man weist die Polizei an, Straftaten durch Asylbewerber systematisch zu verschleiern.
Eine E-Mail der Landespolizeidirektion Nordhausen ordnet angeblich genau dieses an. Dort dürfen »keine Pressemeldungen« über Einsätze in Unterkünften mehr veröffentlicht werden. Wörtlich heißt es, dass bei »Einsätzen in den Unterkünften, die keine Außenwirkung erzielen, keine Pressemeldungen gefertigt« werden.
Im Klartext bedeutete dies dann: Also, nur wenn es nicht zu verleugnen ist, dass Hundertschaften mit Blaulicht angerückt sind und eine gezielte Presseanfrage gestellt wird, soll dies bestätigt werden. Jeder andere Einsatz soll verschwiegen werden. Genau diesen schwerwiegenden Vorwurf hat der Chef der Gewerkschaft der Polizei, Kai Christ, öffentlich erhoben. In der Thüringer Allgemeinen wiederholte er seine Anschuldigungen gegen das Innenministerium und erklärte, dass die Polizei jeden Tag in Flüchtlingsunterkünften aktiv werden müsste: »in jede Unterkunft, fast jeden Tag. Diese Straftaten werden systematisch verschwiegen«.
Stilfrage ...! (Zumindest ein merkwürdiges Gesprächsverständnis!)
Quelle meiner folgenden Ausführungen ist die RP (Rheinische Post) ONLINE und ein Artikel vom 23. August 2016, entnommen am 30. Januar 2017. Auch wenn das alles längere Zeit zurückliegt, der überraschende Rücktritt vom Bahnchef Rüdiger Grube erinnert mich nun leider doch wieder an ihn: Ronald Pofalla, der wohl nun in dieses Amt drängen wird. Zugegeben: mir war jener Herr Pofalla noch nie sympathisch (dieses Urteil stützt sich auf mediales Erleben, persönlich habe ich ihn -- und das schadet bestimmt nicht -- nie kennenlernen müssen. Nun heißt es immer auf der einen Seite, Politiker müßten sich stets vorbildlich verhalten, andere Seiten betonen immer wieder, bei Politikern handele es sich um den Querschnitt unserer Bevölkerung (was bereits statistisch gesehen nicht zutrifft!), man dürfe sie also nicht mit anderen Maßstäben messen als andere Bürger eben auch. Diese letztere Ansicht teile ich nicht! Politiker haben zumindest in gewissen Bereichen Vorbildsfunktion, vor allem auch dann, wenn es darum geht, zum Wohle der Bevölkerung optimale Lösungen für Problemlagen zu finden. Und wirkliche Problemlösungen gibt es in aller Regel nur, wenn Auseinandersetzungen um die beste Lösung in erster Linie diskursiv geführt werden. Wie bekannt, Diskurse verlangen Disziplin, Achtung, Sachkenntnis, Zuhören, Begründungszusammenhänge, um die wesentlichsten Voraussetzung für eine qualitative Debatte zu nennen. Fehlen diese Elemente, werden sie gar durch Beleidigungen oder Verleumdungen des (geistigen) Kontrahenten ersetzt, dann ist das nur mehr von großem Übel ...
Ohne groß ins Detail gehen zu müssen -- die Hintergründe dürften hinlänglich bekannt sein --, gehe ich zurück ins Jahr 2011, Ende September, also in eine Periode, in der die Eurokrise auf einem ihrer mehreren Höhepunkte war. Wolfgang Bosbach war und ist bekannt als ein sehr engagierter und aufrichtiger, vor allem auch sachkompetenter Politiker, der stets überall für seine Meinung eintritt, sie sachlich und begründet vorträgt, vor allem dabei auch ausnahmslos höflich agiert. Vor allem war und ist seine kritische Einstellung gegenüber der Euro-Politik der Bundesregierung vom ihm stets betont und vorgetragen worden. Bosbach ein durch und durch integerer Mensch, zudem mit einer Biographie, die ausweist, daß er -- im Gegensatz zu vielen anderen seiner Kollegen und Kolleginnen! -- das Leben in mannigfaltigen Facetten kennt, also ein Fundament, auf dem Vertretung der Wähler in einem Parlament mit guten Gründen gelingen kann.
Offensichtlich etwas anders scheint es, was Auseinandersetzungen angeht, zumindest damals bei einer Besprechung der Berliner Repräsentanz des Landes NRW, der nordrhein-westfälischen Landesgruppe der CDU, Roland Pofalla (CDU), der damalige Kanzleramtsminister, gehalten zu haben ... Bei der Beratung über das Verhalten hinsichtlich des Euro-Rettungsschirmes (EFSF) wurde abschließend gefragt, wer gegen den Rettungsschirm stimmen werde. Es meldete sich Carsten Linnemann (damals noch relativ neuer Abgeordneter, heute u.a. Sprecher der Unionsmittelstandsvereinigung). Der zwei Plätze weiter von ihm sitzende Pofalla meinte daraufhin, ob Linnemann "in der Nacht noch Nachhilfe benötige". Und so ging es laut RP ONLINE (und vielen anderen Quellen, darunter FOCUS ONLINE, "Pofalla: Ich kann deine Fresse nicht mehr sehen."; HANDELSBLATT vom 30.01.2017: "Roland Pofalla. Der Mann der die SPD an den Abgrund rückte.") dann noch weiter: "Bosbach sprang dem jüngeren Kollegen zur Seite und kritisierte Pofallas drohenden Tonfall, dies sei nicht die 'feine englische Art'. Kurz darauf war die Sitzung der CDU-Parlamentarier beendet. Pofalla und Bosbach trafen beim Herausgehen aufeinander. Pofalla raunzte Bosbach an: 'Ich kann deine Fresse nicht mehr sehen.'
Dann eilte Pofalla weiter, drehte sich noch einmal um setzte nach: 'Du machst mit deiner Scheiße alle Leute verrückt.' Der Streit, den viele Abgeordnete mithörten, hatte sich mittlerweile auf die Straße verlagert, wo die Dienstlimousinen warteten." Bosbach argumentierte dann gegenüber Pofalla: "Ronald, guck bitte mal ins Grundgesetz, das ist für mich eine Gewissensfrage." Pofalla wurde daraufhin nochmals ausfällig: "Lass mich mit so einer Scheiße in Ruhe."
Die SPD, damals Oppositionspartei, forderte seinerzeit -- für mich völlig nachvollziehbar! -- den Rücktritt Pofallas als Kanzleramtsminister; freilich vergeblich, Pofalla blieb auf seinem Posten bis zum Regierungswechsel im Jahre 2013 und wechselte dann in den Aufsichtsrat der Deutschen Bahn AG.
Ronald Pofalla hat sich später für seinen "Wutausbruch" bei Wolfgang Bosbach entschuldigt, der die Entschuldigung annahm (was ich, zugegebenermaßen, in einem derartigen Fall nicht gemacht hätte, bei mir wäre Pofalla ganz gewiß nicht so leicht davongekommen ...) Laut BILD sagte Pofalla: "Ich ärgere mich selbst sehr über das, was vorgefallen ist, und es tut mir außerordentlich leid." Ich möchte das schon etwas differenzierter sehen: Es ist zu billig, derart unkontrolliert sich in einer eigentlich notwendigen demokratischen Auseinandersetzung zu verhalten, ein solch miserables Beispiel zu geben (zudem er zuvor Generalsekretär der CDU gewesen war, also um entsprechenden Verhaltenskompetenz und Vorbildwirkung wissen hätte sollen, auch galt er als der enge Vertraute von Bundeskanzlerin Angela Merkel, was bei derartiger Entgleisung auch seitens Kanzlerin eigentlich zu einer Trennung von Pofalla hätte führen sollen ...), und dann zu meinen, mit einer Entschuldigung wäre alles erledigt. Steckt denn hinter einem derartigen Wutausbruch ein Charakter, eine Person, wie ihn sich Bürger als Volksvertreter und Führungskraft wünschen? Ich kann nur hoffen, daß derartiges Verhalten auf einer ganz breiten Ebene verurteilt wird, daß man sich so keinen Abgeordneten als Vertreter von Volksinteressen vorstellt. Damals stand zwar die Kanzlermehrheit auf der Kippe, Merkels Furcht vor Machtverlust war entsprechend groß und berechtigt, aber dennoch sind Auswüchse wie sie Pofalla da gezeigt hatte, inakzeptabel. Der Spruch "Ende gut, alles gut." darf allenfalls auf das knappe Erreichen der Kanzlermehrheit angewandt werden (ich hätte mir einen anderen Ausgang allerdings sehr gewünscht!), gewiß aber nicht auf Pofallas seinerzeitiges politische Überleben ... Wir brauchen in der politischen Auseinandersetzung -- ich wiederhole mich da gerne und ganz bewußt! -- Sachlichkeit und keine Verbalexzesse!
Es spricht einmal mehr für Wolfgang Bosbach, daß er trotz des rüden und unsachlichen Verhaltens Pofallas dessen Entschuldigung angenommen hat; nach einem Vier-Augen-Gespräch im Kanzleramt meinte Bosbach, für ihn sei die Sache erledigt und er versuche (sic! -- man achte durchaus auf dieses sicherlich nicht unwesentliche Wörtchen .., d.V.), den Vorgang zu vergessen.
Damals hatte die SPD Pofalla vorgeworfen, seinem Amt nicht gewachsen zu sein und forderte dementsprechend den Rücktritt des Kanzleramtchefs. Auch aus Teilen der Union wurde Pofallas Ausraster kritisiert. Leider ohne unmittelbare Konsequenz. Das Handelsblatt (a.a.O.) griff die Kritiken der SPD an Pofalla auf und folgert: "Erreicht hat die SPD mit ihren Attacken allerdings nichts. Pofalla erdreistete sich gar, die Angelegenheit für beendet zu erklären. Im Netz brachte ihm das Spott und Häme ein. Bei Twitter überlegten User, was der Kanzlerminister noch alles beenden könnte („…den Nahostkonflikt“, „…Schuberts 8. Sinfonie“, „…den Arbeitstag“). Die Chuzpe, mit der der CDU-Mann die NSA-Affäre händelte, ist typisch für Pofalla. Durch seine Art, Dinge zu bewerten, einzuordnen oder abzubügeln, ist er schon früher aufgefallen. Immer dann, wenn er sich in die Defensive gedrängt sah, holte er zum Gegenschlag aus." Auch in diesem Kontext verweist das Blatt nochmals auf Pofallas Umgang mit Wolfgang Bosbach und betont, daß Pofalla selbst vor eigenen Leuten nicht halt machte ...
Nun könnte man sagen, Pofalla hat die Politik längst verlassen, gehe nun seinen Weg (nach dem heutigen, 30.01.2017, sofortigen Rücktritt Rüdiger Grubes als Bahnchef) höchstwahrscheinlich in die absolute Spitze der Deutschen Bahn AG, und seine politische Vergangenheit ist nichts als Schnee von gestern... Vielleicht ist das aber dann doch noch zu kurz gedacht (und ich persönlich hoffe, daß es das auch ist!) Denn der Eigentümder der Deutschen Bahn AG ist der Bund. Die Zuständigkeit fällt in das Bundesverkehrsministerium (dem Alexander Dobrinth vorsteht, über den der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer einmal -- war es süffisant, ironisch oder tatsächlich ernst gemeint, so genau weiß man das bei Seehofer ja nicht immer! -- gesagt hatte "Ein Dobrinth scheitert nie!") und als Interimschef wurde der Bahn-Finanzvorsand Richard Lutz genannt. Ein Sprecher des Ministeriums: "Der Personalausschuss ist beauftragt, zügig mit der Suche nach einem Nachfolger zu beginnen." (SZ Online, 30.01.2017, "Bahnchef Grube tritt zurück")
Jedenfalls könnte Pofalla seine politische Vergangenheit nun doch wieder einholen. Denn der SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz kündigte laut Der Tagesspiegel vom 30.01.2017 an, "dass seine Partei bei der Nachfolge Grubes mitreden wolle. Über die Besetzung des Postens werde in der Koalition entschieden, sagte er am Montag. Die Koordinierung der Gespräche in dem Regierungsbündnis betreibe nach wie vor Vizekanzler Sigmar Gabriel, aber in enger Abstimmung mit ihm als designiertem Nachfolger für den Parteivorsitz." Auch SPD-Fraktionsvize Sören Bartol meinte, es gebe nichts zu überstürzen: "Da gibt es niemanden, der sich sofort aufdrängt." Diese Positionierungen klingen ja nicht gerade so, als wäre der Ende 2016 zum Infrastrukturvorstand der Bahn AG aufgestiegene Ronald Pofalla, erste Wahl auf breiter Ebene. Und Martin Schulz macht nach seinen ersten Auftritten seit seiner Ernennung zum Kanzlerkandidat der SPD (beachtlich vor allem auch sein Auftritt bei Anne Will am 29.01.2017, bei dem er eindeutig und verständlich Klartext sprach, sich nicht vor Beantwortung gestellter Fragen drückte, nie weitschweifig wurde -- selten für Politiker und Politikerinnen hierzulande!) nicht gerade den Eindruck, als ließe er sich leicht über den Tisch ziehen, als würde er faulen Kompromissen zustimmen! Man kann also getrost das von Martin Schulz verwendete Wörtchen "wolle" nicht als Ausdruck von Unterwürfigkeit, von leicht zu erzielender Nachgebigkeit, mißverstehen, sondern sollte es so nehmen, wie es aller Wahrscheinlichkeit gedacht war und ist: als "werde", als "mitreden werde". Und wird dies durchgehalten, für die Bahn AG wäre es sicherlich ein Segen, wie weitere Forderungen der SPD (nun unter Martin Schulz) hoffen lassen, so z.B. die Aussage des SPD-Verkehrspolitikers Martin Burkert: "Rüdiger Grube war nach Hartmut Mehdorn der Richtige, um die Deutsche Bahn wieder zur Ruhe zu bringen. (...) Es braucht jetzt einen Bahnchef, der Qualität und Zuverlässigkeit voranbringt und DB Cargo wieder aufs richtige Gleis setzt." (Quelle: Der Tagesspiegel, ebd.)
Ob ein Pofalla als Nachfolger für Grube die Wünsche und Hoffnungen vom Fahrgastverband Pro-Bahn erfüllen könnte, bezweifele ich allerdings sehr; Pro-Bahn bedauerte den Rücktritt Grubes: "Grube hat nicht alles umgesetzt, was er wollte, aber er blieb mit uns und den Kunden im Gespräch", er habe den Konzern "nicht autokratisch" geführt und "Wir Wir wünschen uns einen Nachfolger, der so offen ist.", so Karl-Peter Naumann, Pro-Bahn Ehrenvorsitzender gegenüber dem Tagesspiegel. Nochmals: Wer Pofallas Verhalten gegenüber Bosbach und viele andere Auftritte von ihm in Erinnerung hat, der dürfte schwerlich glauben, daß Pofalla ein guter Nachfolger für Grube wäre.
Nicht alle sehen allerdings Rüdiger Grube so positiv wie Pro-Bahn; so meinte das Bündnis "Bahn für Alle", daß Grubes Weggang positiv sei, denn "Grube hat das Kerngeschäft -- inländischer Schienenverkehr -- ausbluten lassen", die Gegner von Stuttgart 21 hoffen laut Sprecher der Stuttgarter Parkschützer, Matthias von Herrmann, nun auf eine Ende des Projekts (für das Grube stand) und die Linken-Verkehrspolitikerin Sabine Leidig meinte, Grube habe sich mit seinen Projekten finanziell "ganz offensichtlich verspekuliert", so daß sein Rücktritt da nur die offensichtliche Folge sei. (Der Tagesspiegel, ebd.) Anton Hofreiter (Die Grünen) sieht den Rücktritt Grubes als "Chance für einen Neuanfang", was unter anderem auch mit Blick auf Stuttgart 21 den Ausstieg aus "unnötigen Prestigeobjekten" bedeute. (Quelle: Neuen Osnabrücker Zeitung vom 30.01.2017). Sein Fraktionsvize Oliver Krischer meinte, Grube sei der Sündenbock für Alexander Dobrinths falsche Bahnpolitik, denn statt eine Schienenoffensive starten zu können, "durfte Grube nur den Mangel vewalten, während Schulden und Verspätungen immer mehr zunahmen." (ebd.)
Bündnis90/Die Grünen, seit Jahrzehnten bekannt für Ziele einer umweldfreundlichen Verkehrspolitik, erklären zum Rücktritt Grubes und zur Bahnsituation in einer Pressemitteilung vom 30.01.2017: "Bahn: Wir brauchen einen Experten aus der Branche" über ihren Sprecher für Bahnpolitik, Matthias Gastel: "Wir brauchen jetzt einen ausgewiesenen Experten der Bahnbranche, keinen weiteren Auto- oder Luftfahrtmanager. Wegen schwerwiegender Fehler im Bahnmanagement und auch von Verkehrsminister Dobrindt, dümpelt die Bahn vor sich hin, mit maroder Infrastruktur, fragwürdigen Geschäftsbereichen und einem bedrohlichen Schuldenstand. Kanzlerin Merkel und Dobrindt stehen jetzt in der Pflicht, ausgewiesene Expertise an der Spitze der Deutschen Bahn zu bringen. Es ist Zeit für einen personellen und strategischen Neuanfang. Der offene Bruch zwischen dem Vorstandsvorsitzenden und Aufsichtsrat zeigt in aller Deutlichkeit, dass die Bundesregierung als Vertreterin des alleinigen Eigentümers und der DB-Vorstand in den letzten Jahren nicht mehr harmonierten. Schon im Herbst wurde das Scheitern von Bund und Bahn-Spitze deutlich, als Hilfszahlungen aus dem Bundeshaushalt den DB-Konzern retten sollten. Willkürlich wechselten sich unangemessene Einmischungen und das Unterlassen von klaren Vorgaben ab. Immer neue Einfälle aus dem Hause Dobrindt ergeben noch lange kein Konzept für die Bahnpolitik." (Quelle: Webseite Bündnis 90 / Die Grünen; Hervorhebung durch Fettdruck, d.V.)
Ob Pofalla all den genannten Ansprüchen für eine Aufbruchstimmung seitens Bahn genügen kann? Ob ihn die hierfür notwendigen fachlichen (wie gefordert) als auch die menschlichen Führungsqualitäten ausweisen?
Fachlich wohl kaum, wie sein beruflicher Werdegang nahelegt. Geboren als Sohn einer Putzfrau und eines Feldarbeiters hat er sich freilich zielstrebig hochgearbeitet: nach der mittleren Reife 1975 an der Hauptschule Weeze besuchte er die Fachoberschule für Sozialpädagogik in Kleve, wo er dann 1977 die Fachhochschulreife erwarb. Es folgte das Studium der Sozialpädagogik an der Fachhochschule Düsseldorf, Abschluß dort 1981 mit dem Diplom (FH) -- also einen Bildungsgang, den er mit seinem zukünftigen "Oberchef" (so er nach der Wahl 2017 noch in dieser Funktion tätig sein kann ...) Alexander Dobrinth gemein hat.
Ein Diplom (FH) ist dann quasi dem Vollabitur (Allgemeine Hochschulreife) gleichgestellt, so daß Pofalla auf dieser Basis dann noch Rechtswissenschaft an der Universität Köln studierte. Erstes Staatsexamen dann erfolgreich 1987, anschließend Referendariat, 1971 das zweite Staatsexamen, seitdem als Rechtsanwalt zugelassen. (Quelle: Wikipedia)
Jedenfalls fehlt m.E. in all diesen Ausbildungsgängen die umfassende Kenntnis, die das Führen eines Groß-Konzerns vorausbedingt. Juristische Kenntnisse, wie profund sie auch immer sein mögen, dürften da zwar notwendig, jedoch nicht hinreichend sein. Auch die unbestreitbare politische Erfahrung, die Pofalla erworben hat (seit 1975 Mitglied der CDU, Erfahrungen in fast allen Gremien, von der Kommunalpolitik bis hin zur Bundespolitik) -- dies durchaus im Zusammenhang mit wertvollen Aspekten der Vernetzung zu sehen (Quelle: Wikipedia) --, genügen wohl kaum zur zielführenden Bewältigung der Aufgaben, die ein modernes Bahnwesen stellt.
Führungsqualitäten muß man sicherlich differenziert sehen. Aber aus meiner Sicht erfordert Führungsautorität als wesentlichen Bestandteil Empathie und Offenheit, bei aller Notwendigkeit immer wieder unpopuläre Entscheidung treffen zu müssen. Das Verhalten Pofallas in seinem seinerzeitigen politischen Dasein (gegenüber Bosbach, Niebel u.a.) lassen diesbezüglich durchaus Zweifel aufkommen. Auch ist sein Auftreten im Bahnkonzern nach seinem Ausscheiden aus der Politik nicht so ganz unumstritten. Laut Spiegel Online vom 28.04.2016 (Sven Böll: Pofalla schmeißt "einen Verantwortlichen nach dem anderen raus") z.B. scheint Pofalla nicht gerade von einem sozialintegrativen Führungsstil beseelt zu sein: " Ronald Pofalla regiert durch bei der Deutschen Bahn. Nach SPIEGEL-Informationen drängt der frühere Kanzleramtschef einen Manager nach dem anderen zum Rücktritt - die Kollegen sind alarmiert." (ebd.) Es ist die Rede von einer "rigiden Sozialpolitik", welche "im Konzern für zunehmende Unruhe" sorge. Und Unruhe ist wohl das Letzte, was man bei Vorgabe von Zieloptimierungen gebrauchen kann. Diesen Aspekt sollte Pofalla -- vielleicht mit Blick auf sein Sozialpädagogikstudium -- gründlich durchdenken. Stichwort: Reversible Verhaltensweisen als Grundlage eines konstruktiven Miteinanders.
Ich zitiere wörtlich aus dem Spiegel-Artikel (ebd.): << "Wir erleben hier eine beispiellose Aktion Morgenröte", sagt ein Insider. Pofalla sei auf Samtpfoten zur Bahn gekommen und zeige nun offenbar sein wahres Gesicht. Er sichere seine Macht wie ein Minister ab und werfe einen Verantwortlichen nach dem anderen raus.>>
So verlasse nun auch "die renommierte und intern sehr geschätzte Leiterin der Rechtsabteilung, Marianne Motherby, das Unternehmen. Dass Pofalla in einer internen E-Mail schrieb, Motherby lege ihre Funktion auf "eigenen Wunsch nieder" und scheide in "bestem Einvernehmen" aus, wurde von vielen Mitarbeitern mit Kopfschütteln quittiert." Ein weiterer Weggang wird im vorgenannten Artikel wie folgt kommentiert: "So sägte Pofalla kürzlich die langjährige Umweltchefin der Bahn ab, um seinen früheren Büroleiter im Kanzleramt, Andreas Gehlhaar, zu ihrem Nachfolger zu machen. Gehlhaar war bislang nicht als Umweltexperte aufgefallen."
Ebenfalls als fragwürdig wurde von den Kollegen angeblich "die Ablösung des Sicherheitschefs: Gerd Neubeck, ehemaliger Vizepräsident der Berliner Polizei und Honorarprofessor, (der) weit über den Konzern hinaus anerkannt.(war)," empfunden.
(Übrigens hat Rüdiger Grube Roland Pofalla -- soweit mir bekannt -- zur Bahn geholt und wollte ihn dort auch zu seinem Nachfolger aufbauen. Vielleicht eine nützliche Information zur besseren Durchdringung des komplexen Sachverhaltes.)
Natürlich müssen die Begründungszusammenhänge für jeweilige Entscheidungen bekannt gemacht werden, damit eine sachliche Beurteilung von getroffenen Maßnahmen möglich wird. Dazu bedarf es jedoch eines kooperativen Führungsstils, stets sozial-integrativ und von der Fähigkeit zur Sprachreversibilität abgesichert! Wer auch immer den Posten von Grube erhalten wird, diejenigen, welche hier die Entscheidung treffen, sollten überaus sorgfältig prüfen, ehe sie den Weg in die Bahnspitze jemanden frei machen; es steht nämlich zu viel auf dem Spiel, als daß man sich hier Fehler leisten könnte ...
Daß die Politik, wenn man denn eine andere, eine bessere, eine auch in der Fläche präsente, Bahn möchte, zukünftig andere Weichenstellungen vorzunehmen hat, steht außer Frage. Leider zeigt die Entwicklung gegenwärtig in eine andere, in die falsche Richtung! Was bleibt? Hoffnung auf Regierungswechsel? Oder genügt bereits das Auswechseln einiger der Verantwortlichen?
Und Alexander Dobrinth selbst? Der gab sich im Fernsehen völlig überrascht über den plötzlichen Rücktritt Rüdiger Grubes, der seit 2009 Vorstandschef des bundeseigenen Konzerns war ... Wie hörte sich Dobrinth an? So: Es gab "wenig Einigungsbereitschaft auf beiden Seiten" und das sei "in der Tat eine so nicht zu erwartende Wendung". Wirklich? Zweifel dürfen durchaus erlaubt sein, finde ich.
Dürfen Männer Frauen überhaupt noch "ungestraft" Komplimente machen? Kontraproduktive Wirkung der #MeToo-Debatte für das Verhältnis der beiden Geschlechter untereinander?
So ganz unproblematisch dürfte es nicht mehr sein -- zumindest deshalb nicht, weil das Gegenüber festlegt, ob es sich durch ein Kompliment "auf das Frausein reduziert" fühlt oder gar "sexistisch" angegangen wähnt. Und hier gibt es unendlich viele Möglichkeiten, aus eigentlich Gut-Gedachtem und Nett-Gemeintem jemanden den Strick zu drehen. Es gibt -- Gott sei Dank -- immer noch viele Frauen, die auch ein Kompliment auf ihre Figur gerne haben, die kein Problem sehen, wenn jemand ihnen "bescheinigt" sie hätten einen "schönen Busen", man "möge ihren Gang", sie sei "hinreißend" u.a.m. Wehe aber, man trifft dann auf eine, die hier eine sexistische Anmache erkennt, die sich reduziert oder beleidigt fühlt! Schon kann die Gesetzesmaschinerie in Gang gesetzt werden ... Das Problem: Wie kann man bereits im Vorfeld sicher wissen, ob eine es mag, auch Komplimente bezogen auf ihre Körperlichkeit zu erhalten? Ein anderes Dilemma: Es mag eine am Anfang vielleicht so ein Kompliment toll finden, genießen, dann aber -- vielleicht wegen einer wie auch immer gearteten Entwicklung, die ihr nicht paßt (z.B. weniger Beachtung innerhalb des "Konkurrenzfeldes") sich glaubt, "rächen" zu müssen und dann die anfangs sehr willkommenen Komplimente nun in der Retrospektive aus funktionellen Gründen plötzlich umdeutet.
Fazit: Auf der sicheren Seite ist man sicherlich, wenn ein Mann es sich spart, Frauen fürderhin Komplimente zu machen -- es sei denn: er kennt sie und ihre psychische Befindlichkeiten wirklich, wirklich sehr, sehr gut ...
Was ist das aber für ein Typus, der sich immer so schnell "sexistisch angegriffen" fühlt?
Sicherlich gibt es Fälle, in denen man hier mit Fug und Recht davon sprechen kann, diese Angriffe lassen sich mit Fakten eindeutig belegen und müssen entsprechend geahndet werden -- und dann steht natürlich auch, sofern es als notwendig erachtet wird, der Rechtsweg offen. Von diesen schrecklichen Fällen soll an dieser Stelle jedoch nicht die Rede sein.
Nicht selten dürften jedoch jene Typen sein, die wegen allzu geringer Beachtung, vielleicht auch gerade aus einem Gefühl der Minderwertigkeit heraus, eine Fähigkeit entwickelt haben, Reden, Blicke u.a.m. als gegen ihre Selbstbestimmung gerichtet werten und entsprechend sich angegriffen fühlen. Mir ist es ohnehin unverständlich, wie eine Frau sich "auf ihre Weiblichkeit reduziert" fühlen kann. Achtung von und Freude an Weiblichkeit schließt doch Respekt nicht aus, ganz im Gegenteil!
Man stelle sich beispielsweise einmal vor, ein Mann sagt zu einer Frau, er bewundere ihren "Intellekt", betont dies dann ganz besonders (so daß entsprechende Empfindlichkeiten daraus dann durchaus den Eindruck generieren könnten: sonst bewundere man an ihr nichts -- eben auch nicht: die Weiblichkeit). Durchaus vorstellbar, daß auch in vielen Fällen dann ein Aufschrei aus anderer Richtung erfolgen könnte, nämlich: man nehme sie als "Frau" nicht ernst, betrachte sie als ein "Verstandesmonstrum", sie werde als "nicht begehrenswert" dargestellt u.a.m. Das wäre dann auch wieder nicht richtig, davon ist auszugehen.
Es dürfte schon so sein, daß es eine ganz bestimmte Bandbreite von Typen gibt, die sich immer angegriffen und reduziert fühlen, sich glauben ständig gegen irgendetwas wehren zu müssen. Ich denke, in erster Linie sind das dann Frauen, die wohl mit ihrer eigenen Rolle als Frau, mit ihrer Einstellung zu Sexualität enorme Probleme haben und froh sind, wenn dann wieder einmal eine Bewegung auftaucht, wo sie als Trittbrettfahrerinnen aufspringen und vermeintlich ihren Lebenshalt finden können ... Sozusagen: endlich die Möglichkeit zu haben, eine Identität (auch wenn sie so extrem brüchig ist!) zu leben, eine Art von Gemeinschaft (in der wogenden Welle der "Mitleidenden") zu haben. Daß man hierbei dann auch auf Betätigungsfeldern wie "Sprachpolizei spielen zu müssen" landet, dafür findet man immer wieder Bestätigungen.Leider sind das in jenem Gesamtkontext obendrein nicht selten auch hysterische Auswüchse ...
Was ist das denn für eine Welt, für ein "Miteinander", wenn selbst das Natürlichste nur mehr unter Kontrollwahn ablaufen können sollte ... (Banal und deutlich gesprochen: Muß man nun erst einen Vertrag abschließen, wenn man miteinander Sex haben, vulgo: ficken, möchte, muß jede einzelne Maßnahme auf dem Weg zur Steigerung des körperlichen Miteinanders immer wieder zunächst vertraglich abgesichert werden, gibt es denn nicht mehr das spontane, natürliche Einvernehmen, das miteinander Gemeinsamerleben und Wachsen auf dem Wege zu höchster Lust? Arme, arme Welt ... Das muß ja Spaß, das muß ja Freude bereiten -- allerdings wohl eher psychisch Gestörten als normalen, mit der Natur auf gesunde Weise vertrauten Menschen. Jedenfalls zeigen sich auch hier: Ein- und Ausflüsse, die enge Nähe zum "Genderwahnsinn" (im Gegensatz zu normalem, natürlichem Umgang mit Geschlechtlichkeit!) aufweisen ...
N.B.: Wer sich hier an meiner Formulierung stört, der sollte sich zunächst darüber informieren, daß es bereits Länder gibt, in denen jeder Schritt zunächst durch sprachliche Einvernehmlichkeit geregelt sein muß ... Ja, so ist es! (Faktisch mag da wohl wieder einmal mehr wirken: "Es lebe die Prüderie!") O Gott!
(siehe hierzu auf dieser Domain auch unter "Gedanken 2" Wie ehrlich ist die Sexismus-Debatte eigentlich?)
Einige Äußerungen zum Gender-Wahnsinn ...
Meldung vom 18. April 2018:
Rolf Zuckowski fürchtet, dass seine bekannten Kinderlieder in Kindergärten und an Schulen dem Streben nach einer gendergerechten Sprache zum Opfer fallen könnten.
Der Liedermacher Rolf Zuckowski (70) fürchtet sich wegen der inzwischen an Schulen üblichen gendergerechten Sprache um die Zukunft seiner Kinderlieder.
"An Schulen verändert sich die Sprache gerade stark", sagte er der Wochenzeitung "Die Zeit" (Donnerstag). "Man spricht vielerorts nur noch gegendert, sagt "Schülerinnen und Schüler", "Lehrerinnen und Lehrer". Man kann Kindern nur noch schwer erklären, warum Liedersprache anders klingt."
In Zuckowskis Geburtstagslied "Wie schön, dass du geboren bist!" heißt es "Alle deine Freunde freuen sich mit dir". Zuckowski sagte: "In den Schulen könnte man bald fragen: 'Freunde? Sind da die Mädchen nicht drin?' " Er könne seine Lieder nicht an die gendergerechte Sprache anpassen, die in Schulen gelehrt werde, so der Hamburger weiter. Manche seiner Verse könnten heute nicht mehr entstehen. "Ich würde eine Art Maulkorb spüren!"
Entsprechende Kommentierungen ob solcher Merkwürdigkeiten ließen natürlich überhaupt nicht lange aus sich warten. So schrieb einer: "Die Dummheit der Genderdeppen ist ja schon sagenhaft. Gott sei Dank tut Dummheit nicht weh, sonst könnte man sie noch hinter dem Mond hören. Aber diejenigen, die auf dieses hirnlose Gesappel dieser Genderisten hören und alles still und brav befolgen, was die von sich geben, brauchen nicht glauben, sie wären gescheiter. Die sind noch viel dümmer. Das sind nur einfältige, stupide, denkunfähige Befehlsempfänger." (H.P. (Anmerkung: Korrektur von Groß- und Kleinschreibung sowie Satzzeichen durch mich, ansonsten unverändert gelassen.)
Und mit Blick auf Zuckowskis Befürchtungen meint A.I.: "Dann müssen wir die 'Ode an die Freude' wohl auch bald umdichten, denn 'eines Freundes Freund zu sein' ist auch nicht gendergerecht. Wer kann kann das alles nur wollen, Hinterbänkler mit Profilierungssucht oder will man mit diesm Quatsch von viel wichtigeren Dingen ablenken?"
Viel Mühe hat sich ein Verfasser mit den Initialen L.B. gemacht, der ausführlich und sicherlich nicht weniger kritisch diese auch von mir als "Genderwahnsinn" gesehenen Bemühungen bewertet: "Da fallen mir so Weisheiten ein wie die fünf fundamentalen Gesetze zur menschlichen Dummheit des Wissenschaftlers M. Cipolla, der sich – satirisch-wissenschaftlich – mit den „Prinzipien der menschlichen Dummheit“ auseinandergesetzt hat und zu der Erkenntnis kam, dass die Dummheit mehr Schaden anrichten kann als Verbrechen und stellte folgende Lehrsätze auf: 1. Die Zahl der im Umlauf befindlichen dummen Individuen wird stets und unvermeidlich unterschätzt. 2. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Mensch dumm ist, ist unabhängig von allen anderen Eigenschaften der Person gegeben. 3. Das goldene Prinzip: Ein dummer Mensch ist jemand, der Anderen Schaden zufügt, ohne selber dabei Gewinn zu erzielen und ggf. selbst noch dabei Verlust macht. 4. Menschen, die nicht dumm sind, unterschätzen stets das Gefährlichkeitspotenzial dummer Menschen und vergessen, dass Verhandlungen und Verbindungen mit ihnen zu teuren Verlusten führen können. 5. Eine dumme Person ist der gefährlichste Personen-Typ von allen.
Intelligenz sei rückläufig. Nach einigen Wissenschaftlern, die sich mit Human-Genetik befassen, könne die Menschheit froh sein, wenn sie in 30 Jahren noch in der Lage ist eine Banane zu schälen. Der Grund für die allgemeine Verdummung soll in den Lebensbedingungen der modernen Gesellschaft zu suchen sein, die angeblich Intelligenz immer unnötiger machen. Gerald Crabtree von der Universität in Stanford veröffentlichte im Magazin Trends of Genetics einen Artikel, in dem er die Behauptung aufstellt, dass der Höhepunkt menschlicher Intelligenz bereits lange in der Menschheitsgeschichte zurückliegt." (Hervorhebungen durch mich!)
Ein weiteres Beispiel zum m.E. krankhaften Umgang mit Sexismus
Bei der Leichtathletik-EM holte die deutsche 4x100 Meter-Staffel der Frauen die Bronzemedaille. Die Teilnehmerinnen: Lisa-Marie Kwayie, Gina Lückenkemper, Tatjana Pinto und Rebekka Haase. Natürlich freuten sie sich darüber riesig. Das ZDF hat ein Photo der vier jubelnden Damen veröffentlicht, dieses dann mit der Unterschrift "Unser flotter Vierer" versehen.
Für normales Sprachverständnis sicherlich: eine harmlose, enthusiastische Aussage; sie sind ja auch flott gelaufen, es waren nun einmal vier Damen im Team -- und selbst wenn man es lieber ästhetisch betrachten möchte: sie sehen alle vier gewiß auch flott aus. Aber leider sind nicht alle zu einer derart sachlichen Betrachtung fähig, das wurde offensichtlich: Angesichts der gegenwärtigen Hysterie im Umgang mit "Sexismus" hätte man es ja fast ahnen können: Sofort gingen die entsprechenden "Feinfühligen" auf das ZDF los, bezichtigten den Sender -- man höre und staune (oder auch nicht!) -- des Sexismus ...
Ich frage mich da schon: geht's denn noch!? Was sind denn das für Gehirne, die selbst bei derart kontextueller Klarheit und Eindeutigkeit (freilich bedarf es da zum Erkennen wenigstens eines kleinen Anteils exegetischer Fähigkeiten!) hier noch "Sexismus" wittern oder wittern zu müssen glauben! Leider ist jenes falsche Verständnis von Welt Realität im Jahr 2018 (dies mit der tollen Aussicht auf Verschlimmerung ...) Der Verdacht ist nicht abwegig, daß sich da Leute tummeln, die selbst aus ihrem eigenen Alltagsverständnis, aus eigenen Wünschen, aus Frustration, aus Einfalt, vielleicht sogar: aus Boshaftigkeit, höchstwahrscheinlich auch aus unzulänglichem Umgang mit der eigenen Sexualität u.a.m. erst so ein Problem generieren (können).
Wer hier bei der wirklich harmlosen Unterschrift (nochmals betont: Situation sowie Bild und Text sind eben im Zusammenhang auszulegen!) "Unser flotter Vierer!" Sexismus unterstellt, der oder die dürfte zuallererst sexistische Gedanken hegen. Es ist schon dreist, was sich so manche mittlerweile in einer Art sprachpolizeilichem Verständnis mit erhobenem Anspruch auf Allgemeingültigkeit anmaßen!
Leider hat das ZDF -- statt sich gegen derartige infame Unterstellung zu wehren und die einschlägigen Kritiker in ihre (geistigen und moralischen) Schranken zu weisen -- zumindest in Teilen durch eine später nachgeschobene Erklärung (siehe weiter unten!) gegenüber jenen unsachlichen (und wohl von eigener Phantasie getriebenen) Kritikern und Kritikerinnen Zugeständnisse gemacht: "Zur Info: Der Post wurde von einer Frau abgesetzt und es haben ihn einige vorher gelesen, die ihn nicht für sexistisch gehalten haben. Dass die Vier in ihrem Läuferinnen-Outfit abgebildet sind, tut dem eigentlich nichts zur Sache, schließlich treten sie so im Wettkampf an." (so das ZDF in einer ersten Twitter-Stellungnahme)
Diese Feststellung des ZDF kommentiert beispielsweise Daniel Dillmann mit den Worten "Das kann man jetzt glauben oder eben nicht." (Frankfurter Rundschau, online, 13.08.2018) Bemerkenswert, daß hier sogleich wieder am Wahrheitsgehalt der ZDF-Aussage Zweifel gestreut werden! Ist das auch journalistisch korrekt gearbeitet? Wie Dillmann selbst die Angelegenheit wertet, kann man aus seinem Artikel bereits in der Überschrift sehen: "Ein flotter Vierer beim ZDF (...) Sexistisch soll das nicht gemeint sein" und er glaubt hier auch offensichtlich an seine Deutungshoheit, wenn er fortfährt "Denn wer ein Foto von vier leichtbekleideten jungen Frauen mit einer sexuellen Anspielung im Text versieht, der reduziert die Frauen zu Objekten der sexuellen – und zumeist männlichen – Begierde". (ebd.) Ist das wirklich so? möchte ich Herrn Dittmann und all jene fragen, die in das gleiche Horn blasen.
Dillmann behauptet dann noch, durch diese Verfahrensweise des ZDF werde "der sportliche Erfolg geschmälert", man über diesen würden "wir alle nur noch als Beiwerk (reden)". Wirklich? Und wer soll das denn sein, Herr Dittmann und Co, dieses "wir alle"? Sind das nicht eher jene davon zu trennenden Personen, welche hier ihre eigene wie auch immer geartete Phantasie durchgehen lassen und diese fälschlicherweise auf den -- sicherlich extrem hohen -- Anteil des anderen Parts von "wir alle" zu übertragen sich erdreisten?
Dillmann -- und gewiß leider nicht er alleine, wie wir unschwer den zahlreichen Beiträgen in den Medien und im Netz entnehmen können -- versteigt sich da wohl erheblich im Gebirge der Wirklichkeit, wenn er so mir nichts dir nichts feststellen zu müssen glaubt: " Im Mittelpunkt steht die sexuelle Verfügbarkeit und Begierde, die von der Frau ausgelöst wird. Denn sie ist ja eine Frau und sexuelles Verlangen auszulösen, ist für sie die größte zu erreichende Errungenschaft. Nicht etwa schnell laufen oder hoch springen." (ebd.) Auch daß sich "viele Twitter-User (...) über die Kritik (beschweren)", scheint Dillmann offensichtlich nicht einmal wenigstens nachdenklich zu stimmen, sondern hier agiert er mit einer Art Schubladendenken, bar jeglichen Versuchs einer Differenzierung: "Sie beklagen dann in ebenso alter Tradition den Einsatz einer 'Feminanzi Keule' (sic! d.V.) und/oder mangelnden Humor." (ebd.)
Und soll das vielleicht auch noch als eine besondere Form von Gründlichkeit zu verstehen sein, wenn Daniel Dillmann die Bemerkung des ZDF, wonach der Post "in keinster Weise sexistisch gemeint" war, mit einem oberlehrerhaften "als ob keine Weise nicht genug gewesen wäre" korrigieren zu müssen glaubt? Nein, für mich klingt das vielmehr nach Pedanterie, auch nach Sprachdirigismus, die bzw. den er besser dem grundsätzlichen Hintergrund hätte angedeihen lassen sollen. (Hervorhebung durch Unterstreichung d.V.)
Ich stelle mir unter kritischem, ausgewogenen Journalismus jedenfalls eine andere Art der Auseinandersetzung mit tatsächlichen oder angeblichen Problemlagen vor ... Ob den Medien generell mit derartigen einseitigen Darstellungen ein guter Dienst erwiesen wird, ob auf diese Vorgehensweise ihre Glaubwürdigkeit hinsichtlich Gründlichkeit und Sachlichkeit vermehrt wird? Man darf daran füglich Zweigel hegen.
Leider machte dann das ZDF dann doch noch den mehr als unangemessenen Kotau vor jenen Kritikern: "Unser Post war in keinster Form sexistisch gemeint. Wir hätten ihn genauso bei einem Erfolg der Männerstaffel gepostet. Wenn wir hier jemanden zu nahe getreten sind, tut es uns leid." Das ZDF hätte genau diese durch Unsachlichkeit oder gar böswillige Unterstellung erzwungene Unterwürfigkeit sich schenken sollen. Gottfried Böhmer hat diesen m.E. aus sachlichen Gründen unangebrachten Entschuldigungsakt zutreffenderweise folgendermaßen überschrieben: "Spätabens zieht as ZDF komplett den Schwanz ein." (GFDK / Gesellschaft FREUNDE DER KÜNSTE online, 14.08.2018) Böhmer sieht den Sachverhalt offensichtlich gänzlich anders als Daniel Dillmann und formuliert entsprechend, gewiß auch etwas süffisant und ironisch: "Trotzdem kam dieser Gag (Bild mit Untertitel, d.V.) bei einigen Frauen, vermutlich bei der grünen Jugend, nicht so gut an, die vermuteten umgehend einen billigen Sex-Witz. Dabei heißt es doch 'flotter Dreier'. Aber was versteht die grüne Jugend schon davon? Schon wenige Minuten später wird dem ZDF Sexismus vorgeworfen. Ein Twitter Nutzer nahm die Diskussion gelassen und schrieb: 'Der nicht angekommene Vierer der Männer (ausgeschieden durch Sturz bei Stabwechsel, d.V.) würde sich gerne FLOTTER VIERER nennen lassen.' (Fettdruck im Original!)" Im Beitrag wird die Schlußfolgerung gezogen: "#MeToo hat wieder zugeschlagen." Sicherlich dürfte dieser Einfluß bei der hyperkritischen (um es einmal nicht allzu negativ zu formulieren, was allerdings angesichts der dahinterliegenden Unsachlichkeit nicht gerade einfach fällt!) Aufnahme / Interpretation eine nicht gerade unbedeutende Rolle spielen. Allerdings befürchte ich, daß der Kreis derjenigen, die hinter (fast) jeder Bemerkung sexistische Umtrieb wittern, mittlerweile leider ungleich größer ist als der von Gottfried Böhmer angedeutete mögliche Kreis.
Der Themenkomplex "Sexismus" und "Sexismus-Debatte" (wobei hier der Begriff "Debatte" wegen des zumeist unsachlichen und niederen Niveaus in zahlreichen Fällen unangemessen ist und besser durch "Geschwätz" zu ersetzen ist!) hat längst eine Art merkwürdige Eigendynamik erfahren: deshalb wohl auch die übergroße Sensibilität (damit grenze ich diese ganz bewußt vom sicher notwendigen normal-sensiblen Umgang mit dem Thema ab!) bis hin zu Hysterie, allerdings nicht nur im Internet und den Foren, sondern gerade auch in anderem Medienwirken. Stellvertretend hier Beiträge aus tz-online vom 14.08.2018: Dort schlägt ein User mit dem Pseudonym Feministica sogar "feministische Sensibilisierungs-Fortbildungen für Menschen, die in Medien arbeiten", vor. Diese Idee ist grundsätzlich ja nicht schlecht, wenn damit nicht einmal mehr das Kind mit dem Bade ausgeschütter wird. Sollte eine derartige Sensibilisierungs-Avance zu einem sachlich-kritischen Umgang mit der Materie führen, wäre das sicherlich zielführend. Was jedoch bislang auf diesem Gebiet -- gerade auch im Medienbereich -- gezeigt und geleistet wird, legt eher die Vermutung nahe, es würde auf diese Weise eine weiteres Korsett auf der Basis der politischen Korrektheit geschaffen, also weitergehende Denkverbote und Interpretationsgebote. Ich denke der User Fabio trifft da schon eher den Kern, wenn er bezogen auf den irrsinnigen Aufstand wegen des ZDF-Vierers feststellt: "Das Problem liegt hier eindeutig nicht beim ZDFsport, sondern bei denen, die hier ein Problem sehen." (ebd.) Auch der User Markus L. trifft wohl den Kern, wenn er schreibt: "Den meisten Menschen in Deutschland geht's anscheinend zu gut, sonst würde man sich nicht über sowas aufregen. Fremdschämen deluxe." (ebd.) Ebenfalls, jedenfalls für mich, sehr leicht nachvollziehbar ist, wenn viele in der Formulierung unter dem Bild der vier flotten (ich nehme hier bewußt beide Attribute für jene in Anspruch: schnell und auch schön) Frauen die vom ZDF verwendete Formulierung nicht als eine sexuelle Anspielung gesehen wird: "Wer hier Sexismus sieht, soll mal schnell vor seiner eigenen Tür kehren und sich über seine eigene Art zu denken Gedanken machen." (stern online, 14.08.2018)
Diese drei eben genannten Aussagen werden natürlich kaum bei Selma Zoronjic Gefallen finden. Sie wertet und schreibt nämlich: "Leider schafft es der Sender nicht, ihnen einfach nur für ihre sportliche Leistung zu gratulieren. Der plumpe Sinn für Humor an sich ist natürlich kein Problem, dass dem ZDF bei einer so tollen Leistung der Sportlerinnen nichts anderes einfällt, als ein billiger Sex-Witz vielleicht schon eher." ("ZDF blamiert sich mit sexistischer Bemerkung auf Twitter", bento.de vom 13.08.2018) (Fettdruck im Original!) Da möchte ich gerne 3 Fragen stellen: 1. Wieso soll es sich hier überhaupt um einen "Sex-Witz" handeln, gar um einen "billigen" und wer definiert das denn? 2. Was soll der Begriff "Humor" bzw. gar "plumpe Sinn für Humor" in diesem Zusammenhang, wo ist das denn zu verorten? 3. Hat denn das ZDF hier nicht doch "einfach für (...) sportliche Leistung" gratuliert?
Wer derart vereinfacht, verfälscht bzw. anderen eine mehr als eigenwillige Interpretation mit dem Anspruch auf Allgemeingültigkeit anzudienen versucht, läuft Gefahr, nicht meh ernst genommen zu werden! Ich meine: Nicht das ZDF hat sich hier blamiert, sondern eher all jene, welche unfähig sind, im vorgebenen tatsächlichen Kontext sich geistig zu bewegen. Ob das bei der Veröffentlichung in Wienerin.at vom 13.08.2018 als Handlungsmaxime gedacht war, als man schrieb: "Das Problem ist nur: es sind immer noch meistens Frauen -- und darunter vor allem jene im Sport --, die in den Medien mit sexualisierten Anspielungen zu kämpfen haben. Kontext ist also, wie immer, auch hier entscheidend." Dem ist natürlich zuzustimmen, aber bitte: den Kontext auch wirklich analysieren, beachten und dann als Debatte oder besser noch: in einem Diskurs, abhandeln und nicht in einem Akt des Scheinverstehens, durch Tatsachenverdrehung und Unterstellungsversuche jegliche gebotene Auseinandersetzung ad absurdum führen. Ich bin der Auffassung, daß die allermeisten der sich über die ZDF-Euphorie ob des Sieges der 4x100-Meter Staffel der Frauen echauffierenden Personen nämlich eines unterlassen haben: für ihr (vorschnelles?) Denken zu beachten, daß "Kontext also, wie immer, auch hier entscheidend" ist ...
In einer Zeit, in der offensichtlich Bestrebungen zu einer Art Neuverhandlung des Miteinanders von Frauen und Männern stattfinden (was ja grundsätzlich im Sinne der Dynamik von Entwicklungen nichts Beunruhigendes sein sollte ...) , scheint es allerdings auch Momente größter Unruhe und Verwirrungen zu geben. Gerade letztere Aspekte gilt es wach- und sorgsam im Auge zu behalten! Rechthaberei wie auch Tendenzen von Unterdrückung als auch Ausbeutung jedweder Art ist deutlich entgegenzuwirken. Das gilt selbstverständlich für beide Geschlechter. (Im letzten Satz finden nun natürlich sofort Genderisten und Genderistinnen wieder Anlaß zum Gründeln ... Viel Spaß und Energie dabei! Nun: Ironie wieder aus.)
Hier einige ausgewählte andere Beiträge zur Thematik: (Die Inhalte wurden jeweils im Originalzustand belassen, somit auch keine sprachlichen Korrekturen vorgenommen! Es geht mir hier einfach darum, auch andere Gedanken und Stellungnahmen zum Über- und Nachdenken zu präsentieren. Interessant dürften auch bisweilen die jeweiligen sprachlichen Ebenen sowie die Haltungen zu "Diskussion" ganz allgemein sein. Ich halte es für unverzichtbar, sich viel mit anderen, vor allem auch mit sehr "kontroversen" Ansichten auseinanderzusetzen. Selbst in Fällen, wo die Sinnentnahme, sei es wegen sprachlicher Armut oder aber inhaltlichen Durcheinanders, schwierig bis sehr schwierig ist, hat man sich die Mühe zu machen, das zu verstehen, was die jeweiligen Urheber ausdrücken wollen -- also adäquate Textexegese zu betreiben! - und nichts von eigenem Gedankengut in die Traktate anderer hineinzuheimsen. Und sollte die Sinnentnahme auch schon mal schlicht unmöglich sein, dann hat man das entsprechend zu konstatieren. Allerdings sollte die Sinnentnahme in den hier aufgeführten Beiträgen wegen deren zumindest weitestgehender Klarheit keine großen Schwierigkeiten bereiten. Dieses ist jedoch in anderen Beiträgen -- ich wiederhole mich -- leider nicht immer, oft auch nur: selten, der Fall. Damit muß man eben auch umzugehen lernen. Falsch ist es zweifellos, wenn man so verfährt, wie all jene, die im ZDF-tollen-Vierer ausschließlich sexistische Anspielungen wittern, sich dabei offenkundig nicht einmal die Mühe machen, einen Perspektivenwechsel vornehmen zu wollen, und wenn doch, dann wiederum einen unechten, der ihren eigenen Hang zu Unterstellungen unterstreicht ...)
"Sollen wir zu einer komplett politisch korrekten, langweiligen und prüden Gesellschaft verkommen? Ich möchte in so einer verlogenen pseudo Utopie jedenfalls nicht leben." (U.)
"Es kann nur ein sehr krankes Hirn sein, welchs eine solche lustige und sehr treffende Formulierung ins Dreckige zieht. Und schlimm noch dazu: Unsere freiheitlichen und unabhängign Medien mchendas mit !!! Wollen wir gemeinsam ein Forum gründen, in dem anrüchige Formulierungen, welche in Deutschland der Bürger nicht will, offen angesprochen werden ???????
Mal so Beispiele zum Einstieg:
Doppelvierer
Dreierkette
Sandwichkuchen
Manu Dreyer
Flaschenöffner - ist das schweinisch !
Sextett - also anstößiger gehts nimmer.
Und deshalb: Schluss mit falschen Deutungen ! Wer denkt sich nur sowas aus ?
Kirche ? Amis ? Unbefriedigte ? Abartige ? Es sind: träumende Elians !" (R.L.)
"Und um nochmal auf das Thema Sexismus zu kommen. NEIN, diese Aussage ist nicht verwerflich. Sexismus ist in der Aussage nicht zu sehen, lediglich in den Köpfen irgendwelcher ekelhaften hirnkranken Spacken, die sich sonst was ausmalen. Ein Frau kann und darf knapp bekleidet durch die Straße laufen und sie darf jedem Holzkopf zwischen die Beine treten, der die als Einladung versteht. Mir wird schlecht, was heutzutage alles aus Vorsicht schon verboten ist. Selbst ein Kompliment wird da aus Angst schon nicht ausgesprochen. Nur weil irgendwelche Kranken Typen wirr agieren und möchtegern Feministen sich als Anstandspolizei aufspielen und Leben, Sexualität und freies denken als verwerflich betrachten." (Meggie O.)
"Ich fändeesvielspannender,darüber zu diskutieren, WAS genau an dieser Äußerung sexistisch ist/sein soll. Und darüber zu diskutieren,welche Formen von Sexismus es gibt, und welche tolerabel sind oder nicht, bzw. welche Umstände sie tolerabel oder nicht machen. Aber statt eine solch interessante Diskussion vorzufinden muss ich dieses platte Gepöbel bildungsferner, unerzogener und diskussionsunfähiger Zeitgenossen lesen, die sich und ihre Meinung für gottgleich einschätzen und andere Meinungen nicht zulassen." (Ernst R.)
"Bevor du heute etwas sagst, musst du es durch einen Sprachwissenschaftler und Rechtsanwalt überprüfen lassen. Das normale, freie Gespräch kannst du nicht mehr führen, ohne gegen irgend etwas zu verstoßen." (Waltraud R.)
"Diese Gesellschaft wird immer kranker. Der ausufernde linke Feminismus sorgt glücklicherweise dazu, dass diese Gesellschaft aussterben wird, weil irgendwann der Beischlaf als verwerflich angesehen wird." (Reinhold R.)
"Flotter Vierer. Meine Güte. Solche Worte sind sicher auch schon beim 4-er Bob der Männer gefallen. Wenn irgend jemand bei einem harmlosen Spruch schmutzige Hintergedanken hat, liegt es wohl am eigenen Gehirn." (Heiko B.)
"Tyrannei wäre es, die freie Meinungsäßerung unterbinden zu wollen, wie Sie das vorhaben.Freiheit ist immer die Freiheit des anderen und Freiheit bedeutet nicht, dass es einfach ist/wird. Intelligente Menschen ertragen andere Meinungen, dumme Menschen wollen sie verbieten und pöbeln Andersdenkende nieder." (Ernst R.)
"Die, welche sich über diesen Satz aufregen werden vermutlich einfach nicht mehr gefi...." (Alex Sch.)
"Geht`s eigentlich noch?? Muß sich jetzt jeder erst mal genau überlegen ob er mit seinen Worten vielleicht einige Emanzen beleidigt? Inzwischen kann man ja nur noch den Kopf schütteln über das was diesbezüglich bei uns läuft. Manche haben offensichtlich nichts anderes mehr zu tun, als jede Zeile irgendwelcher Kommentare auf angeblich sexistische Äußerungen zu durchleuchten. Das ist inzwischen doch absolut lächerlich." (Udo G.)
"boah... schon wieder dieser Feministen Scheiß -.-
Wer sich angegriffen fühlen will, findet immer einen Grund... Das Problem ist nicht, dass es sexistisch war oder überhaupt ist, sondern, dass es Leute gibt, die darin etwas sexistisches sehen! Sprich sexistisch ist die Person, die es als sexistisch ansieht, da sie es sofort und ohne nachzufragen oder nachzudenken, als etwas ansieht, dass es wahrscheinlich gar nicht ist! Wäre es etwa nicht sexistisch gewesen, wenn man statt dessen "Quartett" geschrieben hätte, was im Grunde ja ein Fremdwort für Vierer ist? Das einzige Problem, ist wie meist, lediglich die Auslegung! Manche Menschen haben einfach nicht genug Probleme und müssen künstlich welche erschaffen oder welche suchen und finden die gar keine sind! Könnt gerne ein paar von mir abhaben, wenn Bedarf besteht :/" (Daniel M.)
"Also man kann sich aber sich pingelig haben. Kamen da wieder die Feministinnen aus ihren Löchern gesprungen oder wie?" (Christoph W.)
"Moin Moin, "Einen flotten Vierer" gibt es im Sprachgebrauch garnicht."Ein flotter Dreier" dagegen schon.Also keine Aufregung.Ab vier Personen ist ein "Bang Gang" oder ein Akt im Swinger Club.Also,was soll die Aufregung über "flotter Vierer".Diesen Ausdruck gibt es einfach nicht in diesem Zusammenhang. Daher kein Fauxpas des ZDF.Das war einfach positiv gemeint.Etwas flapsig.Ok.Aber nicht sexistisch.Das glaube ich nicht.Die "Vier Musketiere" ? Hört sich besser an." (Axel H.)
Anmerkung: Ganz richtig liegt Axel H. mit seiner Definition nicht, das habe ich nachgeprüft. Man geben einmal bei einer Suchmaschine "Einen flotten Vierer" ein und wird dann sehr wohl bei Sexseiten mit dieser Konnotation landen ...
"Was ist aus Deutschland für ein erbärmliches Genderland geworden. Für jeden Scheiß muß man sich entschuldigen. Zum Kotzen. Und nun zum mitschreiben. Es war ein tolles Rennen vom flotten Vierer." (Hans-Jürgen M.)
"man DARF alles schreiben. Allerdings darf man auch damit rechnen, eine entsprechende Antwort zu bekommen. Und man DARF aus solchen Antworten auch lernen. Und wenn man nicht in der Lage ist, zu lernen und dieses Land als Drecksland empfindet, darf man auch in ein anderes Land ziehen." (Ernst R.)
Schon wieder "Sexismus"? (Oder einfach nur "Sexismus" als sehr persönlich gerichtete Fehlstellung in eigener Orientierung?)
Meine Ausgangsüberlegung: Ob sich jene, die hinter allem Sexismus wähnen und dann sogleich ihre Empörungs- und Entrüstungsmaschinerie in Gang setzen, darüber bewußt sind, daß sie einem sehr wichtigen Anliegen eher extrem schaden denn nützen? Jedenfalls (er-)finden diese Ereiferer und Ereiferinnen immer wieder ihr Opfer und damit wohl auch Selbstbefriedigung in ihrem Tun, auch dort, wo es lebenspraktischer orientierte Menschen nie und nimmer vermuten würden ...
Diesmal hat es Lidl "erwischt", genauer: eine Werbung der Supermarktkette. Was ist geschehen? Lidl warb mit der Aussage "Loch ist Loch" für sein Angebot von Donuts und Bagels. (Diese wurden von Lidl auf Facebook abgebildet, in der Mitte jweils ein Loch) Wer nun daraus mehr machen möchte bzw. kann als Aussagearmut, Banalität und Einfallslosigkeit oder gar ein Art von nichtendem Nichts (vgl. Sartre) festzustellen, der oder die muß sich schon fragen lassen, welche persönliche Disposition für derartige extensive Auslegung(en) handlungsleitend ist!
Vielleicht vorab noch schnell meine ganz persönliche Meinung zu dieser Werbung bzw. zu Werbung ganz allgemein: Sie ist meistens recht aussagearm, um nicht dämlich (was häufig gewiß zutrifft!) zu sagen. Sie soll Leuten klar machen, daß sie dieses oder jenes Produkt, diese oder jene Zerstreuung unbedingt zu ihrer Zufríedenheit oder gar zum Glück, oft auch zur (leichteren?!) Bewältigung des Alltags benötigen und wenn es sich um Aussagen (Parteienwerbung z.B.) handelt, suggerieren, daß man nur mit dieser Ansicht auf der wie auch immer deklarierten "richtigen" Linie liegt. Werbung soll also auch einen "Erinnerungseffekt" auslösen und um diesen zu entfachen, hat sie natürlich u.a. auch einen appellativen Charakter.
Nun gehen viele davon aus, daß bereits der "Erinnerungswert" positiv im Sinne von Umsatz bzw. Übernahme von "Glaubwürdigkeitselementen" wirke. Das mag in vielen Fällen so sein, das mag -- je nach geistiger Verortung -- auch für eine den Werbenden willkommenen große Masse dann auch zutreffen. Besonders erfolgreich ist zweifelsohne, wenn es gelingt, eine Marke als Gattungsbegriff zu institutionalisieren (Beispiele: Uhu, Nivea). Aber ich kann für mich und für zahlreiche Menschen, mit denen ich diese Phänomina immer wieder diskutiere, auch feststellen, daß der "Erinnerungseffekt" kontraproduktiv zur Erwartungshaltung der Erfinder wirken kann. So, um nur ein Beispiel zu nehmen, werde ich um nichts in der Welt Produkte von "Seitenbacher" kaufen, weil mir diese Werbung -- zugegeben: ein sicherlich sehr subjektiver Aspekt, verbunden mit ebensolchem Urteil, aber als Quintessenz dann: konsequente Abstinenz bezüglich jenen Aufforderungen! -- schlicht auf den Wecker geht. Auch würde ich mir nie ein Auto kaufen, wo mit Geschwindigkeit, Raserei, Risiko, Männlichkeit, Lebensqualitätsgewinn o.ä. spektakulär geworben wird: das ödet mich nur an, zudem werden hier eher primitive Triebe angesprochen und dürften in der Wirklichkeit bei vielen Menschen leider auch verfangen, z.B. zu Raserei und Rücksichtslosigkeit im Verkehr animieren. Sprich: der "Erinnerungswert" ist natürlich da, hat sich von mir aus auch in das sogenannte Unterbewußte fest eingenistet -- allerdings nicht immer mit dem von den jeweiligen Anbietern gewünschtem Ergebnis. Weshalb zunächst dieser kursive Ausflug in die Werbebranche? Einmal um auf die Seltsamkeit, mit der jene Werbenden versuchen, "Welt" (oder zumindest einen Teil von ihr) zu erklären und an den Mann bzw. an die Frau (neuerdings auch: an die Diversen) zu bringen, aber auch, weil ich auf die für die auf eine tiefere Lebensgestaltung bezogene faktische Unbedeutsamkeit verweisen möchte. Oder kurz forumuliert: Werbung hält in aller Regel nicht das, was sie verspricht und glauben machen möchte!
Sicherlich tue ich dieser Lidl- (Loch-) Werbung zu viel der Ehre an, wenn ich mich mit ihr ein wenig auseinandersetze. Normalerweise würde ich (und sicherlich: die allermeisten Zeitgenossen) diese Aussage bestenfalls als sehr trivial bewerten, wenn nicht gar keines weiteren Gedanken würdigen. (Ob die Werbung ihr eigentliches Ziel erreichen konnte, nämlich Interesse an Lidls Donuts oder Bagels zu wecken, entzieht sich meiner Kenntnis, empirische Grundlage dafür könnte allenfalls die Umsatzentwicklung liefern.) ABER DIESE EIGENTLICH SEHR LEERE AUSSAGE ERHIELT NUN DOCH AUFMERKSAMKEIT AUS GANZ GEWISSER ECKE, EINER MIT DER DIE WERBEMACHER VON LIDL GANZ BESTIMMT NICHT GERECHNET HATTEN! GENAU GENOMMEN, AUCH NICHT IM ENTFERNTESTEN RECHNEN KONNTEN, WEIL IHNEN DERARTIGE GEDANKEN WOHL FREMD SIND bzw. SEIN MÜSSEN (d.h. sie deshalb nicht in ihr Kalkül einbezogen haben, nicht einbeziehen konnten), ANDERNFALLS HÄTTEN SIE DIESE WERBUNG GANZ BESTIMMT NICHT SO GESTALTET UND VERBREITET ...
Mich interessiert in diesem Zusammenhang jedoch viel mehr, wie man eine noch so harmlose und banale Aussage sofort wieder völlig ihrer eigentlichen Bedeutung entkleidet und sie auf sexuelles Gebiet lenkt und vor allem auch, welcher Typus es ist, der hierzu eine Affinität hat bzw. den Drang und das Bedürfnis zu dieser Tendenz spürt, alles Mögliche und Unmögliche in sexuelle Bezüge zu setzen. Gesund erscheint mir diese Pervertierung von Sprachumdeutung jedenfalls nicht zu sein ...
"Loch ist Loch!" Hat nun ein ganz anderes als das von den Werbemachern intendierte Aufsehen erweckt, besser noch: erregt. Es gab: Aufschrei! Es gab Empörung! Lidls zweckgebundene Aussage (eben die Werbung der mit Loch behafteten Donuts und Bagels) wurde von einen Empörern und Entrüsteten nämlich völlig anders interpretiert: Die Verwendung des Wortes "Loch" wurde als Anspielung auf das Geschlechtsteil der Frau gewertet, bei mundmische.de (bei Wikipedia mit "Wörterbuch der deutschen Umgangssprache und Spaß mit Sprichwörtern" gekennzeichnet) wird gar festgestellt, "Loch ist Loch" bedeute so viel wie "Egal mit welcher Frau man geschlafen hat, Hauptsache man hatte Sex." Und diese "Erläuterung" ist den Empörer und Empörerinnen schon Beleg genug als Legitimation für ihre Entrüstungen. Es mag ja sein, daß diese vulgäre Redensart mit der hier vorgestellten Konnotation existiert und in einschlägigen Kreisen diese auch so Verwendung findet. Aber ist das dann bereits der Maßstab aller Dinge, verallgemeinerungsfähig, übertragbar, ist das denn die einzige zulässige Bildhaftigkeit des Ausdrucks? Wirkt hier schon wieder die "Sprachpolizei"? Und übrigens: schon mal etwas von Tautologie (im logischen Kontext) gehört? Ja, auch das wäre eine Möglichkeit. Damit: einfach eine Banalität, eine sehr inhaltsarme Aussage, nicht mehr und nicht weniger ... (Und übrigens nicht einmal von einem Wahrheitsgehalt abhängig!)
Hätte man das vorab denken können, war es vielleicht doch möglich zu antizipieren, daß die Lochhaftigkeit von Donuts und Bagels für erhitzte, erregte und aufgeregte Gemüter sorgen würde bzw. könnte, daß also unverzüglich Vorwürfe in Richtung Frauenverachtung, Frauenfeindlichkeit und Sexismus auf der mittlerweile fast schon üblichen Empörungswelle herbeischwappten? Ja, das hätte man! Allerdings nur unter zwei Bedingungen: Erstens man ist selbst von diesem Naturell bei allem und überall sexuelle Bezüge zu wittern und / oder zweitens, man beobachtet die immer weiter um sich greifende einschlägige Empörungsphalanx in ihren Phantasien und Entwicklungssträngen und wertet diese entsprechend aus. Nur: wer hat dazu schon allzu große Lust? Wer hat dazu die Zeit, vor allem wenn man im Wirtschaftsgeschehen mit den dort üblichen Zwängen tätig ist? Und wer möchte gar noch einen Beitrag dazu leisten, jene Sexwitterer auch noch aufzuwerten, ihnen mehr Bedeutung zukommen lassen als sie tatsächlich verdienen?
Leicht einzusehen, daß in diesem vorliegenden Fall die Lidl-Werbgestalter sicherlich das nicht antizipieren mußten, es auch nicht konnten. Hätten jene nur -- ich wiederhole mich -- auch nur den leisesten Verdacht haben können, daß hier jemand aufsteht, Sexismus anprangert, die eigenen Phantasien ausufern läßt, sie hätten bestimmt davon Abstand genommen, weil für das eigene Zeil, nämlich erfolgreiche Werbung (und die muß immer ohne jegliche Diffamierung oder Geringschätzung sein, will sie auf breiter Ebene wirken!) zu gestalten, kontraproduktiv. Wie auch hätten jene Werbemacher sich in die Phantasien und Befindlichkeit, auf der Basis weitgehend an den Haaren herbeigezogener Usurpation von Wortdefinitionen gründend, der Um- und Neudeuter hineinversetzen können! Dazu bedürfte es sicherlich schon eines eigenen entsprechenden So-Seins mit der entsprechenden Denke, auf die man wohl gerne verzichten kann und mag. Auch gleichsam hellseherische Fähligkeiten, sofern man sich auf das (ebenso) unerfreuliche Gebiet der Esoterik begeben möchte, könnten natürlich ein Schlüssel zur antizipativen Lösung derartiger Problemlagen sein, aber wer hat denn diese schon ...
Ich halte diese Aufregung über diese Lidl-Loch-ist-Loch-Werbung für unangemessen, für Unsinn, für unangebrachte wie auch unsachliche Aufregungsmanie. Gleichwohl: Lidl hat auch hier Rücksicht auf jene Befindlichkeiten gezeigt, die Werbung gelöscht und dazu Stellung bezogen: "Wir haben soeben unseren Bagel vs. Donut Post gelöscht, da es zu sehr kontroversen Diskussionen gekommen ist, die wir so nicht führen möchten. Klar ist, wir möchten unterhalten und Eure Reaktionen haben auch mehrheitlich gezeigt, dass wir genau das geschafft haben. Unterhaltung hört aber da auf, wo sich Menschen verletzt fühlen und das ist leider auch passiert. Wir möchten uns also bei all denen entschuldigen, die sich durch den Post verletzt fühlen und werden zukünftig versuchen den Ton besser zu treffen." (zit. nach 1&1 Mail & Media /CF vom 04. Februar 2019)
Man kann hier wieder einmal mehr sehen, wie schnell heutzutage Phantasien mit so manchem durchgehen. Da wird aus einem harmlosen Bild, eben einem, welches einen Bagel und einen Donut (beide realitätsbezogen mit einem Loch in der Mitte dargestellt!) zeigt und dem -- ich wiederhole mich da nur -- sicherlich inhaltsleeren Satz ("Loch ist Loch.") versehen unverzüglich ein Ausflug in Sexismus und sexuelle Phantastereien generiert. Wenn da nun jemand schreibt "Ach Lidl. schade, dass ihr so etwas nötig habt, um Aufmerksamkeit zu erregen. Frauenfeindlichkeit und Vergewaltigungswitze nur um viral zu gehen? Leider scheint auch ihr nichts aus #MeToo gelernt zu haben." und ein anderer User dies zugleich auch noch als "menschenverachtend und donutverachtend zugleich" wertet, dann sieht man sehr leicht, auf welch eindimensionalen Niveau hier teilweise ge- und beurteilt wird. Gott sei Dank gibt es sicherlich auch gegenteilige Ansichten, Äußerungen, die mehr an Pluralität und Mehrdimensionalität auf Seiten der Interpretationen vermuten lassen, die eben nicht jede Aussage sofort auf sexistische Bezüge umzumünzen versuchen, wie z.B. "Ich als Frau fand den Slogan lustig, hätte mich NIEMALS als Frau angesprochen gefühlt und finde es mehr als traurig, dass nur noch so wenig Humor in unserer Gesellschaft zu finden ist." So auch ein anderer User in Richtung Lidl: "Ihr habt nix falsch gemacht, Lidl. Frauen sollten sich vielleicht nicht zu viel interpretieren."
Sicherlich, ob etwas "lustig" ist, bleibt dem persönlichen Geschmack überlassen; was den einen erheitern mag, langweilt andere eher. ABER: frauenverachtend und sexistisch war an dieser Lidl-Werbung nichts, es sei denn, man hat selbst Hang und Drang, auch noch das Entfernteste sexuell auslegen und beziehen zu müssen ... Natürlich gibt es Leute, die immer einen wie auch immer orientierten Vorwand aufgreifen, um sich tatsächlich oder auch nur vermeintlich "verletzt" und "angegriffen" sowie in ihrer "Seins-Rolle" beeinträchtigt zu fühlen.
Ich vertrete die Meinung, daß jene Wörterpolizisten aus dem Feministen- und Gendermainstreamumfeld dem Respekt gegenüber Frauen und überhaupt allen Menschen gegenüber keinen guten Dienst erweisen. Ganz im Gegenteil! Oft ist es doch nur eine versaute Phantasie, die derartige Umdeutungen und Gefahren für das miteinander produziert. Also: kontraproduktives Verhalten! Nur darf man jenen nicht das Feld überlassen, auch wenn es wirklich keinen Spaß macht, auf diese Spezies zu reagieren. Man muß es aber tun! Sie sind in ihre (geistigen und moralischen) Schranken zu weisen -- eben im Sinne des humanen Miteinanders und im Interesse eines normalen und respektvollen Umgangs mit den Geschlechtern. Und zu dieser Normalität gehört auch das Erkennen und Sehen sowie Respektieren von Unterschiedlichkeiten. Will man das jedoch vollständig leisten, dann dürfen auch die angemessenen Wörter und Gesten kein Tabu sein. Auch das gehört zu einer: gesunden Sexualität! Dies ist längst noch kein Sexismus -- dies an die Adresse all jener Prüden, Hysterischen und letztlich Sexabstinenten!
Es ist schon traurig, beschämend und gefährlich, daß man heutzutage offensichtlich kaum noch etwas von sich geben kann, ohne daß einige kranke Hirne und ebensolche abstruse Phantasienausleber daraus nicht sexistische, rassistische oder andere radikale Phänomina (er-)schaffen!
Nicht jedem und nicht jeder wird wohl folgender Post, den ich fand, gefallen, aber ich denke, er trifft irgendwie doch den Nagel auf den Kopf: "Die Anzahl der Löcher beim menschlichen Körper kann man wohl bei beiden Geschlechtern als gleich bezeichnen, die Funktionen scheinen aber einige weibliche Wesen den ganzen Tag zu beschäftigen, warum sonst diese Überreaktion ? Löcher gibt es auch im Weltall sogar dazu noch schwarz !! Einige haben sogar welche im Kopf ohne es zu bemerken." (Heinz Qu.)
Es gilt wohl, vorwiegend seine eigenen immanenten Regungen und Strebungen zunächst einmal zu untersuchen, sich ihnen zu stellen, ehe man voreilig mit nicht verallgemeinerungsfähigen Schlüssen um sich wirft und die Mitwelt traktiert. Mehr Kontemplation, mehr Gelassenheit, mehr Einsichtigkeit (vor allem auch hinsichtlich Grenzen und Möglichkeiten!) statt Wörterpolizeikeulen und Gesinnungsdiktate -- das sei das Gebot der Stunde(n) ...
Omnia in omnibus vitia sunt, sed non omnia in singulis exstant; hunc natura ad avaritiam impellit; hic vino, hic libidini deditus est aut, si nondum deditus, ita formatus, ut in hoc illum mores sui ferant.
(Seneca, De Beneficiis 4, 27, 3)
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Diese Aussage in der Box frei übersetzt: Auch wenn alle Fehler bei allen zu finden sind, sind sie doch nicht bei jedem (deutlich bzw. leicht) sichtbar; den einen treibt die Natur zur Habsucht; dieser frönt dem Wein; jener gibt sich der Geschlechtslust hin, oder, sofern noch nicht sich ergeben, so doch daran gewöhnt, daß seine innere Haltung ihn dazu veranlaßt. (Natürlich steht hier die männliche Form gleichfalls für die weibliche und, falls so gewünscht, für -- neuerdings -- die Diversen.)
Die Nachhaltigkeitslüge ...
Wer den "Maiswahnsinn" die letzten Jahre miterleben mußte, wer ihn verfolgt hat, wer also mittlerweile kilometerweit durch den Maisdschungel wandert, der hat bereits ein gutes Gefühl dafür entwickeln können, was unter der "Nachhaltigkeit" aus Sonntagsreden tatsächlich zu verstehen ist. Hier lebt sie: die perfektionierte Monokultur, die Vernichtung wertvollen Ackerlands, die garantierte Subentionierung einer Art Gelddruckmaschine (für die entsprechenden Landwirte und den an sehr hohen Pachtzinsen Verdienenden bis hin zu dem Biogas-Unsinn -- zumindest wenn jene Anlagen mit dem gefüttert werden müssen, was die Natur systematisch zerstört. Keine Biodiversität mehr, keine Wiesen- und Ackerbewirtschaftung, kein Vielfalt an Insekten, Vögeln und anderen Tieren. Letztlich: eine Öde, die sehr gut wohl auch ein Spiegelbild weiter Teile unserer Gesellschaft sein dürfte ...
Was dies alles nicht ist, genauso wenig wie die Unterstützung von Agrarfabriken und Massentierhaltung: nämlich Nachhaltigkeit. Wer Nachhaltigkeit predigt und all diesem lebensfeindlichen Unsinn Tür und Tor öffnet, der oder die: lügt, schlicht und einfach. Hinwendung zu und Interesse am Wohlergehen von Natur sieht gänzlich anders aus! Warum nicht kleine und mittlere landwirtschafltich Betriebe fördern? Da allerdings nur jene, die sich wieder auf Diversität besinnen, die zum Hegen und Pflegen von Natur beitragen, die tatsächlich dem dienen, was andere nur häufig allzu gerne glauben machen möchten: dem elementaren Bedürfnis der Bevölkerung dienen. Die krebsgeschwürhaft wuchernden Maisfelder sind zwar nur ein Teil der Misere, gleichwohl ein nicht unerheblicher.
Energiewende, dabei eklatante Zerstörung der Natur!? Dies kann doch nicht die Antwort auf das Problem einer notwendigen Energiewende sein. Da haben in der Vergangenheit vor allem auch jene stark versagt, die gesunde Lebensbedingungen auf ihre Fahnen geheftet haben, die vor Jahrzehnten maßgeblichen Anteil daran hatten, daß "Umwelt" überhaupt ins politische Bewußtsein gerückt wurde: die Grünen. (Von den anderen dürfte da ohnehin nicht groß die Rede sein -- wie schon gesagt: Meister der Sonntagsreden ..., ansonsten wenig bis fast nichts.) Es führt eben in die Sackgasse, wenn man bei notwendiger Umsteuerung im Wirtschaften und in anderer Lebenspraxis nicht Synergieeffekte berücksichtigt. Ich erinnere mich an so viele, die blökten "Windenergie", "Biogas", "Biosprit" (wie "Bio" überhaupt zu einer Art Monstranz und bisweilen zum Totschlagargument erhoben wurde!), die erneute Rundumschlagvokabeln erfanden und manifestierten (z.B. Industrie 4.0!), ohne zu begreifen, welche Auswirkungen auf das Gesamt die einzelnen Forderungen und Zielsetzungen haben könnten, an Leute, die statt sich sachkundiger zu machen, statt sich um echten Diskurs zu bemühen, unverzüglich Kritiker mundtot mach(t)en und auch weiterhin diese Art von Gesellschaftsspiel betreiben, wohl in vielen Fällen auch um zu kaschieren, welche Unwissenheit und Oberflächlichkeit sie tatsächlich leitet. Daß sie dabei nicht sofort groß negativ in ihrem Unvermögen auffallen, daß ihnen nicht sofort die Maske vomn Gesicht fliegt, liegt an der von einer Unzahl (= zugleich: Überzahl) getragenen intersubjektiven Übereinstimmung geistig und emotional Gleichgesinnter. Mich erinnern jene "Macher", jene "Gestalter" immer wieder einen einen von Karl Steinbuch geprägten Begriff, als er Kurzsichtigkeit und fehlende Bereitschaft bzw. mangelnde Fähigkeit zu diskursiver Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit geißelte: "Unteroffiziere des Geistes" (Karl Steinbuch, Falsch Programmiert).
Natürlich ist es nicht immer nur Unvermögen oder zu kurz greifende Kompetenz, die Dinge schlechter geraten läßt, die schlechten Entwicklungslinien ihren Lauf läßt oder sie gar fördert. Es gibt natürlich -- wie immer und überall -- die Profiteure von Entwicklungen, seien diese Entwicklungen für die überwiegende Mehrheit auch noch so schädlich. Hauptsache, man kann seinen Gewinn einfahren. Eine Art unbewußtes oder gar bewußtes -- dann wirklich perfide! -- Nach-mir-die-Sintflut-Denken...
Dem gilt es entgegenzuwirken! Vor allem der verkürzten Betrachtung von Sachverhalten, vor allem der Eindimensionalität in Denken und Wirken. Letztlich ist Nachhaltigkeit auch: Verlangsamung und Bescheidung. Da schulden wir der sogenannten Dritten Welt ebenfalls noch sehr viel, jedenfalls ungleich mehr als wir das gegenwärtig mit den Entwicklungshilfegeldern leisten.
... und Müll, Müll, Müll (überall) ...
Leider notwendig zu erwähnen, daß der Müllbehälter hier fast leer war; die Umweltfrevler waren selbst unter diesen Umständen zu faul und zu rücksichtslos, ihren Müll ordentlich zu entsorgen.
Das Plastikmülldilemma! Da dünkt sich die EU nun wahnsinnig mutig und fortschrittlich und verbietet die Kuststofftrinkhalme. Richtig so. Aber warum nur die verbieten. Das wirkt doch eher wie eine armselige Bankrotterklärung! Kann man sich denn nicht zu mehr durchringen, wenn es um den Erhalt der heimischen Gewässer und der Weltmeere geht? Mit Vernunft wird sich da mittlerweile wenig erreichen lassen, zumindest nicht Hinreichendes. Das Sortieren von Müll, sprich besonders von ausgewählten: Wertstoffen, ist allenfalls ein Tropfen auf den heißen Stein. Es müßte längst dort angesetzt werden, wo all diese der Umwelt gegenüber schädlichen Produkte produziert werden! Nämlich bei der Industrie! Und bei den Aufsichtsbehörden, die das dann wirksam zu überwachen hätten. Die Vorlage dafür muß vom Gesetzgeber kommen. Lächerlich das Verbot der Glühbirnen (seinerzeit) und der Halogenlampen (neuerdings 2018) sowie der Trinkhalme, wenn nicht gleichzeitig auch an noch viel gravierenderen Stellschrauben gedreht wird!
Wer nun hier auf die alleinige Verantwortung der Industrie und der Aufsichtsbehörden bzw. des Gesetzgebers setzt, nennt zwar wohl die schlimmsten Triebkräfte für Vermüllung, sowohl weil die einen die entsprechenden Produkte liefern und die anderen gesetzlich zu wenige und / oder zu lasche Regelungen treffen, übersieht aber, daß -- mag sie relativ gesehen doch vergleichsweise klein sein -- auch der Verbraucher hier Einfluß ausüben kann: durch sein Kaufverhalten. So zum Beispiel Produkte meiden, in denen Palmöl (Rodung wertvoller Wälder durch diesen Anbau!) o.ä. meidet, auch Produkte ablehnt (wie z.B. Kosmetika, Waschpulver, Seifen, Reinigungsmittel, Süßigkeiten), die mit für die Natur schädlichen Ingrediezien angereichert sind bzw. "stabilisiert" werden. Zudem kann man bei Wahlen nur jene Parteien bevorzugen, die sich wirklich um die Umweltschonung bemühen und diesbezüglich nicht nur große Wörter im Munde führen und sich seit geraumer Zeit allenfalls als Ankündigungsweltmeister entpuppten. Zugegeben, die Verbrauchermacht ist relativ gering, aber sie ist vorhanden und sollte genutzt werden. So kann man auch auf billige Angebotsware (meist recht kurzlebig) verzichten, auch auf Qualität hinsichtlich Langlebigkeit achten, sich künstlicher Veraltung (auch durch Modediktate!) entziehen und ins Kalkül ziehen, daß man wirklich nicht alles (unbedingt) benötigt was angeboten wird und oft zudem als "besonders günstig" angepriesen wird. Also auch ein Bemühen um das Weg von der Schnäppchenmentalität. Geschähe all das auf breiter Konsumentenebene, würden die Anbieter wohl sehr schnell ihre Konsequenzen ziehen (der Geldhahn würde schnell auf sie wirken ...); von sich aus, also freiwillig, ist von einem auf Umsatz und kapitalistisch orientiertem Unternehmen wohl weniger zu erwarten ... Dies betrifft auch Verpackungsmaterialien, hier kann der Verbraucher durchaus Druck ausüben, auf die Füllung seiner eigenen Behälter bestehen. Da wird anfangs sicherlich Widerstand sein, es wird Hinweise auf Hygienevorschriften u.ä. geben; aber auch da mag gelten: steter Tropfen höhlt den Stein. Wo nicht mitgespielt wird, den Laden wieder verlassen, auch einschlägigen Druck auf Abgeordnete zwecks Änderung der Vorschriften ausüben. Einfach auch etwas kreativ sein, nicht alles als gegeben hinnehmen. Jeder sollte und muß seiner ihm möglichen Verantwortung im Bemühen um eine intakte Umwelt nachkommen. Jeder und jede. Das bedeutet natürlich auch: weniger an "Spaßgesellschaft", mehr Respekt für ökologisch bewußt Handelnde. Folgenden Beitrag las ich irgendwo in einem Forum: "Die ganze Diskussion um Plastik zu ersetzen, ist doch der falsche Weg. Wenn JEDER den Plastikmüll richtig entsorgen würde z.B. gelber Sack, käme ja kein Müll in die Meere. Aber man schaue sich doch mal um, leere PET Flaschen liegen am Straßenrand, Verpackungen von Fastfood ebenso wie Tüten. Neuester Trend Kotbeutel, liegen überall rum. Wenn früher der Kot sich zersetzt hat nach ein paar Tagen, so liegt er jetzt bzw. die Tüte in der Gegend rum. Unsere Kommunalpolitiker sind schon Toll, statt weniger jetzt mehr Müll. Aber unsere Gesellschaft schiebt es auf die Industrie ... Jeder der aufschreit, sollte sich erstmal selbst hinterfragen. Das wäre schon ein Anfang." Und richtig lag der Verfasser damit.
Aber es gab allerdings auch folgende Ausführungen zu lesen: "K. von den ganzen entwicklungslaendern und schwellenlaendern. Geh mal suedamerika, diese menschen sind einfach nur schweine, alles in fluss. Die frauen waschen Im fluss zu faul das wasser raus zu nehmen....ihr koennt noch So sehr sortieren und trennen, es wird sich nichts aendern solange diese drecksstaaten das nicht aendern und bestrafen . hier insbesondere Mexico." Ich habe diesen Beitrag völlig unverändert belasssen, auch was den ersten Teil seiner Unverständlichkeit angeht. Es ist gewiß auch müßig, hier auf Grammatik- und Rechtschreibfehler abzuheben, viel trauriger ist der dargebotene Inhalt, diese "Weltsicht" und die Unfähigkeit zum Perspektivenwechsel. Da fehlt es offenkundig an Verständnis für die unterschiedlichen Voraussetzungen für Veränderungen; mit der hiesigen Brille lassen sich manche Gegebenheiten andernorts (leider, manchmal auch Gott sei Dank) eben nicht immer beurteilen und messen. Menschen, die auf Grund der Verhältnisse in großer Armut leben und denen eben ein (unverzügliches) Umsteuern noch viel, viel weniger möglich ist als uns hier, sollte man nicht so despektierlich und verständnislos abkanzeln. Hier sollte vor allem auch die Ursache für deren Armut und "Rückständigkeit" bei Überlegungen miteinbezogen werden. Ebenso bei Ländern, in denen es grundsätzlich (gegenwärtig zumindest) "alles" in Plastik und anderem Kunststoff verpackt angeboten gibt, wo selbst Glasflaschen nicht oder kaum verwendet werden, wo also die Voraussetzungen für ökologisch orientiertes Verhalten dem Endverbraucher (noch nicht) eröffnet sind (angeblich so z.B. in Rußland; ich selbst konnte das jedoch nicht nachprüfen). Es wird in vielen Fällen (d.i. was die unterschiedlichen Länder und Kulturen angeht) auch in Sachen Umweltbehandlung mit unterschiedlicher Meßlatte zu richten sein ... Ob es gefällt oder nicht. Nicht überall wird alles (in absehbarer, in eigentlich erwünschter Zeit) möglich sein bzw. werden. Und wir dürfen uns da sehr wohl auch an die eigene Nase packen: wir sind es doch, die viel Müll und Altlasten beispielsweise nach Afrika und in Entwicklungsländer schicken, wo es dann nicht selten letztlich auch in den Meeren landet. Wir sind es doch, die durch Ausbeutung viele Länder arm und wenig handlungsfähig hinsichtlich eines flexibleren Umgangs mit Entsorgungsgütern halten. Wir sind es doch, die gegenwärtig die Verpackungswut eher noch steigern als sie zu mindern. Auch durch unser Konsumverhalten in Sachen Online-Käufen. Und da ist eher eine enorme Steigerung als ein Rückgang absehbar ...
In Österreich hat ein 47-jähriger Jäger eine Drohne abgeschossen, die über einem Naturschutzgebiet flog. Es heißt laut Polizieinspektion Kötschach-Mauthen, er habe das Fluggerät mit einem "Schuss aus angeblich 150 Metern Entfrenung" vom Himmel geholt. Der Sachschaden an dem Gerät wurde mit 1.600 Euro angegeben. Einen Teil des Schadens habe der Jäger bereits als Wiedergutmachung beglichen. Was mich an dieser Geschichte sehr stört, ist der Hinweis, Menschen seien nicht zu Schaden gekommen. Und was ist mit der Natur, mit der Tierwelt?! Muß man tatsächlich überall mit diesen Drohnen Krach machen und die Welt belästigen?! Nur um seinen persönlichen, rücksichtslosen Spieltrieb oder eine ungebremste Neugierde zu befriedigen? Nein, diese Fluggeräte hätte man nie und nimmer für die Allgemeinheit zulassen dürfen; ihr Betrieb sollte auf Ausnahmen beschränkt bleiben: Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienste und Institutionen die eine Notwendigkeit des Einsatzes von Drohnen gut begründen können und erst dann auch als Ausnahmefall genehmigt bekommen. Es reicht nicht, daß mit Drohnen schon zahlreiche Unfälle erzeugt wurden, daß Flugzeuge von Drohnen behindert und gefährdet wurden, es reicht nicht, daß hier der Belästigung anderer Tür und Tor geöffnet werden. Selbst bei Rucksacktouristen habe ich den Unsinn dieses Einsatzes von Drohen schon erlebt, einmal am Strand von Matala auf Kreta, ein andermal über einer Kirchenruine in Irland. Es hilft bei der Rücksichtslosigkeit und Unvernunft zahlreicher Menschen eben nicht, so eine Belästigungsmaschine in den freien Verkauf bringen zu lassen, danach sukzessive ein paar rechtliche Einschränkungen und Verbote hinsichtlich ihres Einsatzes zu erlassen, Regelugnen, die in der Praxis ohnehin kaum überprüfbar und effektiv kontrollierbar sind. Der Sinn der Drohnenverwendung für den Ottonormalverbraucher dürfte schwer zu erschließen sein. Unschwer aber das Belästigungspotential und das Gefährdungsmoment dagegen sehr wohl! Nein, es muß nicht alles frei verkäuflich auf den Markt gebracht werden, was herstellbar ist. Hier gilt es: Gewinninteressen zugunsten von Vernunft, Nachhaltigkeit, Sicherheit und Immissionsschutz die rote Karte zu zeigen! Es ist wirklich auch kein Trost, wenn im vorgenannten Fall ein "mögliches Vergehen des 24-jährigen Piloten" geprüft wird. In Österreich brauche man laut Polizei eine Genehmigung zum Fliegen mit einer Drohne, "wenn es sich dabei nicht um ein Kinderspielzeug handelt". Außerdem möchte man noch herausfinden, ob das Überfliegen des Naturschutzgebietes legal war ... Na denn! Viel Erfolg beim Kampf gegen Windmühlen, möchte man da anmerken. Es wäre ganz einfach zu lösen: Keine Drohne darf von nicht ausdrücklich dazu ermächtigten Kreisen in Betrieb genommen werden! Und in bzw. über Naturschutzgebieten haben Drohnen schon mal gar nichts zu suchen! Schön, daß der Jäger diese Drohne abgeschossen hat, er hat letztlich das getan, was mit zu seiner Aufgabe gehört: dem Schutz der Natur und der Tierwelt gedient. Ich persönlich bedauere es jedenfalls, daß er den entstandenen Schaden ersetzen wolle ... Hier hätte ein Gericht bzw. auch der Gesetzgeber ein Exempel statuieren können und müssen.
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