Ich meine mal ...
Wen Gott strafen will, dem schenkt er eine geltungsbedürftige Frau.
(Johann Caspar Lavater)
Aus einem tiefen Weltschmerz reißt uns zuweilen
sehr wohltätig ein kleines Alltagsärgernis.
(Francoise Sagan)
Wenig, aber mit Liebe.
(Homer)
Das Große ist nicht, dies oder das zu sein,
sondern man selbst zu sein.
(Seneca)
G r o K o (2018)
(Mene mene tekel u-parsin)
Versuch einer Mehrfachsynthese aus
Hilflosigkeit, Ängsten und Furchtlagen,
Die Furcht wieder bescheidenere und kleine
Brötchen backen zu müssen – Geistesdarben,
Fern dem Auffangnetz intersubjektiven Halts,
In die Wirklichkeit von Bedeutungsarmut und
Abwesenheit von Mikrophonen und Kameras
in biederen Alltag zurück verwiesen …
Keine Aufmerksamkeit mehr den Balztönen!
Wörterschwadroniereien nun im Abseits –
Lang vermiedene Alltäglichkeit dann real
Wieder angekommen dort wo man hingehört:
In der Masse der Unscheinbaren und Zwerge.
Geistesarmut und Armseligkeit endlich entlarvt,
Politclowngetöse ihrer Maskerade entkleidet:
jene gewogen, als viel zu leicht empfunden …
Sammelsurium dreister Täuschungsszenarien!
Absurde fratzenhafte Präsentation als Gier!
Versuche sich unentbehrlich zu machen!
Verantwortungsgefühl als Werbefloskel und
Täuschung im eigenen Wert und Verständnis.
Kakophonie aufdringlich als Dauerberieselung.
Warum dafür all das Ausharren nach Nichts,
das mediale Treiben als Steigbügelhalter ...
Wie selbsttäuschend all die tumben Versuche!
Konstruktion vermeintlicher Bedeutung und
Unverzichtbarkeit akronymhaft gemeiselt,
Unfähig auch hier den Bumerang zu sehen!
Eigene Geistesbeschränkung gleichwohl von
Sensationshascherei medialer Gier gestützt:
GroKo (2018) vermeintlich von Inhaltswert,
dabei jedoch vielmehr nur: Großes Kotzen …
Selbst im Schöpfungsakt jenes vermeintlichen
Gehalts Opfer innewohnender Verblendung und
Dürre: die Politikkaste aus ihrer Verblendung,
die Medienschaffenden in der Vordergründigkeit
ihrer Sensationsgeilheit; das verwerfliche Ringen
aus Nichts etwas Gehaltvolles generieren zu wollen …
Doch nur: Unerträgliche Erbärmlichkeit im Denken!
Doch nur: Abscheuliche Scheinheiligkeit im Handeln!
Also Verzagen und Schweigen weil man der
Wirklichkeit glaubt keine Hoffnung geben zu
können – Nein! – keine falsche Resignation:
Poesie nur als Spielfeld für Ablenkung – Trash?
Mitnichten: all die drögen Unrühmlichkeiten,
Verlogenheiten, Ausflüsse der Mittelmäßigkeit
benennen, ihnen Gesichter geben, sie entkleiden:
deren Träger endlich ihre Macht nehmen …
(Fagusarua 25.01.2018)
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